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In den Supermärkten soll es vorerst nicht günstiger werden.

© Sven Hoppe/dpa

„Höhepunkt voraussichtlich erreicht“: Ifo-Institut erwartet allmählichen Rückgang der Inflation

Die Unternehmen wollen ihre Preise weiter erhöhen, allerdings soll sich das Tempo verlangsamen. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln stellt eine Ausnahme dar.

Weil immer weniger Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen, erwartet das Münchner Ifo-Institut einen allmählichen Rückgang der Inflation. „Die Preise dürften zwar weiter steigen, allerdings wird sich das Tempo verlangsamen. Damit hat die Inflation ihren Höhepunkt voraussichtlich erreicht und wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte allmählich zurückgehen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Donnerstag.

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Basis für diese Einschätzung sind die vom Ifo abgefragten Preiserwartungen der Unternehmen, deren Index den dritten Monat in Folge sank und nun bei 47,4 Punkten liegt. Das ist ein Rückgang von 5,5 Punkten und der niedrigste Wert seit Monaten.

Dennoch bedeutet er, dass weiter viel mehr Unternehmen ihre Preise erhöhen als senken wollen. In der Regel schlagen sich die Preiserwartungen der Unternehmen laut Wollmershäuser mit ein paar Monaten Verzögerung in den Verbraucherpreisen nieder.

Allerdings unterscheidet sich die Situation je nach Wirtschaftszweig: Spürbare Rückgänge gebe es vor allem in Bereichen, deren Produktion dem Konsum vorgelagert sei - beispielsweise im Baugewerbe und der Industrie.

Auch in Gastgewerbe, Freizeit, Kultur und Unterhaltung dürften die Preise langsamer steigen. Anders stellt sich die Situation im Lebensmitteleinzelhandel dar. Hier sei kein Ende der spürbaren Verteuerung in Sicht: Alle befragten Unternehmen sagten hier, sie wollten die Preise erhöhen.

Die Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Ramona Pop, sprach sich vor diesem Hintergrund für eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte aus. So würde es allen Verbraucherinnen und Verbrauchern erleichtert, „sich gesund zu ernähren“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. (dpa, AFP)

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