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In Deutschland leben so viele Milliardäre wie noch nie (Symbolbild).

© imago stock&people

Ihnen gehören 1,16 Billionen Euro: Zahl der Milliardäre in Deutschland steigt offenbar auf Rekordhoch

Die Zahl der Milliardäre in Deutschland erreicht mit 265 einen neuen Rekord. Aus Sicht von Sozialverbänden eine Absurdität.

Stand:

In Deutschland leben so viele Milliardäre wie noch nie. Wie das „Manager Magazin“ am Mittwoch berichtete, gibt es aktuell 256 Milliardärinnen und Milliardäre in der Bundesrepublik, sieben mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2024 sind ihre Vermögen allerdings kaum gewachsen. Ihr Buchvermögen stieg um 2,9 Prozent auf 1,16 Billionen Euro. Der Sozialverband VdK Deutschland kritisierte mit Blick auf diese Entwicklung eine wachsende soziale Schieflage.

Das Magazin veröffentlichte zum 25. Mal die Liste der 500 reichsten Deutschen. Seit 2001 hat sich demnach das Gesamtvermögen der reichsten 100 von 263 Milliarden Euro auf 758 Milliarden Euro knapp verdreifacht. Das Bruttoinlandsprodukt habe sich im selben Zeitraum lediglich verdoppelt. Das addierte Vermögen der 100 reichsten Deutschen sei allerdings zuletzt überhaupt nicht mehr gewachsen.

Hier läuft gewaltig etwas schief.

VdK-Präsidentin Verena Bentele 

Mit einem geschätzten Vermögen von 46,5 Milliarden Euro ist Lidl-Gründer Dieter Schwarz (86) laut Rangliste der reichste Deutsche. Auf dem zweiten Rang liegen die BMW-Großaktionäre Susanne Klatten (63) und Stefan Quandt (59). Ihr geschätztes Vermögen beträgt 36,1 Milliarden Euro. Auf Platz 3 rangieren die Familien Albrecht und Heister, die den Discounter Aldi Süd kontrollieren (27,7 Milliarden Euro). Größter „Verlierer“ 2025 ist die Familie Merck, mit rund 9 Milliarden Euro Verlust (Rang 4).

Treiber der Vermögensentwicklung war laut „Manager Magazin“ vor allem die Börse. Der Deutsche Aktienindex legte zwischen Mitte September 2024 und Mitte September 2025 um 27 Prozent zu. Davon profitierten einige Vermögende erheblich, heißt es.

VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisierte die Verteilung der Vermögen. Während die Zahl der Milliardäre und Superreichen zunehme, kämpften Kommunen mit Milliardendefiziten, maroder Infrastruktur und sinkender Leistungsfähigkeit im Bildungs-, Gesundheits- und Pflegesektor.

„Hier läuft gewaltig etwas schief“, sagte Bentele mit Blick auf gefährdete soziale Errungenschaften. „Wir brauchen eine sichere Rente, eine gute Gesundheitsversorgung und Pflege und eine ausreichende Existenzsicherung für Menschen in Not und nicht noch mehr Multimilliardäre.“ (KNA)

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