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Cornelia Yzer hat an ihrem ersten Tag als Berliner Wirtschaftssenatorin auch gleich ihren ersten öffentlichen Auftritt absolviert. Beim Jubiläum einer Medizintechnikfirma. Das Foto zeigt sie allerdings bei ihrer Vereidigung vor wenigen Tagen.

© dpa

Ortstermin: Im Land der Masterpläne und Konzepte

Cornelia Yzer macht ihre ersten Schritte als neue Wirtschaftssenatorin in Berlin.

Einfacher hätte die Bühne für den Einstieg als Wirtschaftssenatorin nicht sein können: Eine kurze Grußrede beim Firmenjubiläum eines Berliner Vorzeigeunternehmens, Eckert & Ziegler, obendrein aus der Medizintechnik. Da kennt sich die ehemalige Pharmalobbyistin Cornelia Yzer aus. Trotzdem wirkt die 51-Jährige angespannt, ein bisschen hölzern an ihrem ersten Arbeitstag. Übertrieben schwungvoll geht Yzer, beiger Hosenanzug und dunkel lackierte Nägel, ans Rednerpult, etwas zu entschlossen und laut ruft sie ihre ersten Worte ins Mikrofon: „Alle guten Wünsche meiner Vorredner kann ich mehr als gut gebrauchen“, sagt sie und atmet durch. Sie sei zu einer hochkomplexen Aufgabe berufen worden.

Das klingt erst einmal mehr nach Ehrfurcht als nach Entschlossenheit. Die Mitarbeiter und Gäste der Jubiläumsfeier vertröstet sie, alle müssten verstehen, dass sie an ihrem ersten Arbeitstag keine Grundsatzrede halte. „Geben Sie mir ein paar Tage, um mich einzudenken“, bittet Yzer. Den Tag habe sie bis zum Nachmittag damit verbracht, ihre neuen Mitarbeiter in der Senatsverwaltung kennenzulernen.

Aber dann gewährt Yzer doch noch einen ersten Einblick in ihre Sicht auf die Hauptstadt als Wirtschaftsstandort: „Berlin ist das Land der Masterpläne und der Konzepte, ich will, dass sie in die Tat umgesetzt werden.“ Dennoch betont sie am Ende ihrer nicht ganz zehnminütigen Rede, sie sehe sich in erster Linie nicht als Verwalterin und Verteilerin von Subventionen. Wer bereit sei, Arbeitsplätze in Berlin zu schaffen, finde in ihr immer eine Unterstützerin.

Auch der Abgang gerät etwas ungelenk. Auf dem Weg zurück an ihren Sitzplatz streckt Yzer dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Maenning die Hand fast auf Schulterhöhe entgegen. Die Gastgeber in Buch aber haben nur Lob für Yzer übrig. „Ihr Sachverstand zählt mehr als ihre Vergangenheit als Lobbyistin“, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Eckert. Genau so sieht Yzer selbst das auch: „Es heißt immer, wir brauchen Menschen mit Expertise, die bereit sind, sich in der Politik zu engagieren.“ Jetzt sei sie da und erstaunt über die Bedenken wegen ihrer Lobbyvergangenheit.

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