Insolvenzen: Immer mehr Verbraucher gehen Pleite
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist dank des stabilen Wirtschaftsaufschwungs 2006 auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gesunken. Die privaten Insolvenzen haben dagegen stetig zugenommen.
Stand:
Wiesbaden - Zugleich meldeten deutlich mehr Privatschuldner Insolvenz an als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 30.462 Unternehmen traten im vergangenen Jahr den Gang zum Insolvenzrichter an und damit 17,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Weniger Insolvenzen hatte es zuletzt im Boomjahr 2000 gegeben, als 28.235 Firmen Zahlungsunfähigkeit angemeldet hatten.
Dagegen steigt die Zahl der Verbraucherinsolvenzen seit Jahren stetig. 2006 nahm sie binnen Jahresfrist um 34,8 Prozent auf 92.844 zu. Getrieben wird dies vor allem durch eine Gesetzesänderung, mit der Privatinsolvenzen vereinfacht wurden. Im Dezember hatten sich beide Entwicklungen fortgesetzt: Bei den Unternehmensinsolvenzen gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 1um 17,8 Prozent auf 2415, bei den Verbrauchern einen Zuwachs von 22,0 Prozent auf 8618.
Die Forderungen der Gläubiger summierten sich 2006 auf 33 (Vorjahr: 36) Milliarden Euro. Davon entfielen knapp 60 Prozent auf Unternehmen, obwohl nur etwa jeder fünfte Insolvenzfall ein Unternehmen betraf. Die Gesamtzahl der Insolvenzen - zu denen auch ehemalige Freiberufler gezählt werden - lag im vergangenen Jahr bei 155.220 und damit um 13,7 Prozent höher als im Vorjahr. Bei den betroffenen Unternehmen waren knapp 117.000 Mitarbeiter beschäftigt. Ein Jahr zuvor waren noch mehr als 168.000 Arbeitnehmer von Insolvenzen betroffen. (tso/dpa)
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