Immobilien: Augen zu und durch
Alle reden von der Energie – aber viele Eigentümer wissen nicht, was sie kostet
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Drastisch gestiegene Energiepreise und ein gewachsenes Umweltbewusstsein – immer mehr Bürger machen sich aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen Sorgen über den Energieverbrauch ihrer Immobilien. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der Allianz durchgeführt hat. Befragt wurden 1000 private Immobilienbesitzer mit selbst bewohntem oder vermietetem Eigentum.
Das Thema „niedriger Energieverbrauch“ ist für Immobilienbesitzer heute weitaus wichtiger als zum Zeitpunkt des Kaufs von Haus oder Wohnung. Während damals lediglich gut ein Drittel der Käufer (34 Prozent) dem Energieverbrauch hohe Bedeutung beimaßen, sind jetzt Warmwasser-, Strom- und Heizwerte der Immobilie für mehr als zwei Drittel (67 Prozent) besonders relevant.
Eine interessante Erkenntnis aus der Studie: Trotz des deutlich gewachsenen Bewusstseins für den Energiebedarf können die wenigsten der Befragten spontan die ungefähren jährlichen Verbrauchswerte ihrer Häuser und Wohnungen nennen: So sind 90 Prozent der Eigentümer ahnungslos, wie viel Warmwasser sie benötigen, nur ein Fünftel (19 Prozent) weiß über den Heizungsverbrauch Bescheid und fast drei Viertel (73 Prozent) haben keinen Überblick über den Stromverbrauch. Auch die Kosten für die Versorgung der Immobilie mit Strom und Wärme sind vielen wenig geläufig. Fast 90 Prozent haben spontan keine Vorstellung über die Kosten für Warmwasser, gut die Hälfte der Immobilienbesitzer (51 Prozent) kann keine Angaben dazu machen, wie viel Geld für das Heizen aufgewendet werden muss.
Auch wenn sich die überwiegende Anzahl der Immobilienbesitzer mit dem konkreten Verbrauch und den genauen Kosten von Energie offensichtlich nur wenig zu beschäftigen scheint: Dass etwas getan werden kann, um beides zu reduzieren, ist den Haus- und Wohnungseigentümern durchaus bewusst. Ein Drittel ihrer Immobilien (33 Prozent) verfügt bereits über eine energiesparende Heizungsanlage, jede zehnte Immobilie (10 Prozent) sogar über eine Solaranlage.
Wie die Studie zeigt, besteht jedoch noch ein sehr hohes Potential zur Energieeinsparung. Nur jeder fünfte Befragte (22 Prozent) gab an, in einer Immobilie zu wohnen, die im Hinblick auf den Zustand von Fenstern, Türen, Heizung und Dach vollkommen auf dem neuesten Stand sei. Abgeholfen haben dem Problem nur wenige. Nur knapp ein Drittel der Haus- und Wohnungsbesitzer (30 Prozent) hat in den letzten vier Jahren Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, um den Energieverbrauch zu senken. Tsp
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