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Immobilien: Ein Blütenteppich für schattige Plätze

Fast in jedem Garten gibt es Problemzonen, aber auch die geeigneten Pflanzen. Noch können sie in die Erde

Die ersten Nächte mit Frost liegen hinter uns, doch das Laub an den Bäumen signalisiert: Noch ist Herbst und so lange der Boden nicht tief gefroren ist, kann gepflanzt werden. Ein guter Grund, sich über die Gestaltung von Problemzonen im Garten Gedanken zu machen. Zu diesen Bereichen gehören Flächen, die im Schatten liegen. Doch auch diese lassen sich wirkungsvoll bepflanzen. Vor allem Blumenzwiebel- und Knollenpflanzen sind für solche Plätze geeignet. Dabei sollte beachtet werden, dass die Ansprüche der Arten verschieden sind.

Im kühlen Schatten von Gehölzen gedeihen so bekannte Frühlingsblüher wie Winterlinge (Eranthis hyemalis) und Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) hervorragend. Sie genießen während ihrer Blütezeit im Februar und März vor dem Laubaustrieb der Gehölze viel Licht und ziehen mit zunehmendem Schatten ein. Das gilt auch für das Blausternchen (Scilla bifolia), dessen türkisblaue Blüten von März bis April erscheinen. Auch der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) eignet sich für Schattenplätze. Er entfaltet von März bis April seine rosa oder lilafarbenen Blüten und bildet in kurzer Zeit große Teppiche. Etwas später, von April bis Mai öffnet die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) ihre glockenförmigen Blüten, die weinrot gefärbt und mit weißer Würfelzeichnung versehen sind. Von dieser bis dreißig Zentimeter hohen Pflanze gibt es mehrere Sorten mit weißen („Alba“), rosa gescheckten („Poseidon“) oder dunkelpurpur-farbenen („Charon“) Blüten.

Für alle genannten Pflanzen sollte der Boden humusreich sein und auch während der sommerlichen Ruhezeit nicht austrocken. Ideal ist es, wenn sich im Laufe der Jahre eine Humusdecke aus Laub bildet. Unter diesen Bedingungen vermehren sich die Blumenzwiebeln durch Selbstaussaat reichlich und es bilden sich ansehnliche Bestände.

Als Begleitpflanzen für solche, leicht feuchte Standorte im Sommer empfehlen sich vor allem die gelben Schlüsselblumen (Primula veris), blaue Leberblümchen (Hepatica nobilis) oder Duftveilchen (Viola odorata). Als niedrige Bodendecker in Gemeinschaft der Zwiebelblumen eignen sich Andenpolster (Azorella trifurcata) oder Pfennigkraut (Lysimachia) gut. Und wer Golderdbeeren (Waldsteinia ternata) mit Schachbrettblumen kombiniert, erzielt schöne Effekte.

Anders ist das Artenspektrum im trockenen Gehölzrand oder im Wurzelfilz älterer Bäume, wo die Pflanzen im Frühjahr ebenfalls reichlich Licht, Wärme und Feuchtigkeit erhalten, im Sommer dagegen Schatten und Trockenheit ertragen müssen. Für solche Gartenpartien sollten Arten aus den Trockengebieten Kleinasiens oder Südeuropas gepflanzt werden. Hier einige Empfehlungen.

Sehr früh, bereits an milden Februartagen, erscheinen die azurblauen Blüten der frühen Traubenhyazinthe (Muscari azurea) auf etwa zehn Zentimeter hohen Stängeln. Die Art bildet reichlich Samen aus und kann innerhalb weniger Jahre größere Flächen einnehmen. Hübsche Teppiche lassen sich auch mit dem Schneestolz (Chionodoxa luciliae) erzielen, der sehr wüchsig ist und sich unter guten Bedingungen rasch ausbreitet. Er entfaltet von März bis April große blaue Blüten mit weißer Mitte, die in der Form dem Blaustern ähnlich sind. Wer andere Farben bevorzugt, kann die Sorten „Alba“ (weiß) oder „Pink Giant“ (rosa) wählen. Sommertrockenheit liebt auch das Großblütige Schneeglöckchen (Galanthus elwesii), das ab Februar seine Blüten öffnet. Von dieser formenreichen Art gibt es mehrere Sorten. „Whittalii“ hat sehr große Blüten und die von „Merlin“ sind mit grünen inneren Segmenten verziert. Diese Sorte treibt bereits im Dezember aus.

Auch die Milchsterne (Ornithogalum) eignen sich für trockene Plätze im Schatten von Gehölzen, da sie recht anspruchslos sind. Von April bis Mai entfaltet die häufig angebotene und als „Stern von Bethlehem“ bezeichnete Art Ornithogalum umbellatum ihre weißen, doldigen Blütenstände auf 20 Zentimeter hohen Stängeln. Zehn Zentimeter höher wird der etwas später blühende Nickende Milchstern (Ornithogalum nutans). Die hängenden Blüten sind weiß und außen grünlich gefärbt. Beide Arten breiten sich gut durch Samen aus und bilden in kurzer Zeit ansehnliche Bestände. Ein hübscher Begleiter ist der Gelbe Lerchensporn (Corydalis cava), der mit seinen zarten Blättern und Blüten die Strenge der Milchsterne mildert und selbst im Schatten der Gehölze seine gelben Blüten bis zum Frost entfaltet. Eine Augenweide ist zur Blütezeit im April und Mai die Forellenlilie (Erythronium revolutum) mit ihren großen nickenden weißen oder auch rosa Blüten. Sie wird 25 Zentimeter hoch. Nach dem Einziehen im Sommer ist ein trockener Boden wichtig.

Damit die genannten Gewächse optimal gedeihen, sollte man die Flächen nicht vom Laub säubern. Denn durch das Verrotten werden die Pflanzen ausreichend mit Humus und Nährstoffen versorgt, so dass sie keine besondere Pflege benötigen. Lediglich im Herbst kann die Fläche mit einer dünnen Schicht gut verrottetem Kompost überzogen werden, um den Pflanzen zusätzliche Nährstoffgaben zukommen zu lassen. Nur wenn man sie möglichst über viele Jahre ungestört wachsen lässt, bilden sich die gewünschten Blütenteppiche.

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