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Die Berlin Hyp soll künftig deutschlandweit als Dienstleister für die Sparkassen auftreten.

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Immobilienfinanzierung: Die Berlin Hyp wird eigenständig

Seit dem Jahreswechsel ist der Immobilienfinanzierer Berlin Hyp keine Tochter der Berliner Sparkasse mehr. Die Institute haben das Geschäft mit der gewerblichen Immobilienfinanzierung unter sich aufgeteilt.

Von Carla Neuhaus

Für Jan Bettink und seine Kollegen beginnt das Jahr mit einem Neustart. War ihr Institut, der Immobilienfinanzierer Berlin Hyp, bislang eine hundertprozentige Tochter der Berliner Sparkasse, tritt es nun eigenständig am Markt auf. Alle wichtigen Gremien inklusive der europäischen Bankenaufsicht hätten dem Schritt zugestimmt, teilten die beiden Institute am Dienstag mit.

Nötig geworden war die Aufspaltung im Zuge der Umstrukturierung der Sparkasse. Sie war früher – ebenso wie die Berlin Hyp – Teil der Landesbank Berlin (LBB). Doch nach Vorstellung der Sparkassenfinanzgruppe, die die LBB dem Land 2007 abgekauft hat, soll aus der Landesbank eine reine Großstadtsparkasse werden. In den vergangenen beiden Jahren ist die LBB daher zerschlagen worden – bis zuletzt von ihr nur die Sparkasse und die Berlin Hyp übrig waren. Als letzter Schritt wird nun auch der Immobilienfinanzierer eigenständig aufgestellt. Zwar bleibt er künftig über eine gemeinsame Holding mit der Sparkasse verbunden, gleichzeitig treten die Häuser aber getrennt am Markt auf. Für die Berlin Hyp heißt das: Aus der Tochter wird formal eine Schwester der Sparkasse.

Das Geschäft ist nun zwischen Berlin Hyp und Sparkasse aufgeteilt

Haben die beiden Institute sich früher zum Beispiel gemeinsam um die gewerbliche Immobilienfinanzierung in Berlin gekümmert, ist das Geschäft nun unter ihnen aufgeteilt: Die Sparkasse ist nun rein für die Finanzierung kleinerer, regionaler Projekte zuständig – die Berlin Hyp übernimmt die Großaufträge zum Beispiel von Investoren oder Wohungsunternehmen.

Für die Berlin Hyp ist das ein großer Schritt nach vorne. Denn künftig tritt der Immobilienfinanzierer stärker als bislang auch als Partner für die übrigen deutschen Sparkassen auf. Die Berlin Hyp soll immer dann bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien wie Büro- oder Einzelhandelskomplexen aktiv werden, wenn das Geschäft für die Sparkassen zu groß ist. Insofern agiert die Berlin Hyp künftig als Dienstleister der regionalen Institute – und das künftig deutschlandweit.

Die Berliner Sparkasse soll sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren

„Wir sind stolz darauf, neben dem laufenden Geschäft die umfangreichen mit der Neupositionierung verbundenen Maßnahmen erfolgreich realisiert zu haben“, sagt Berlin-Hyp-Chef Bettink. Aus seiner Sicht hat der Schritt in die Eigenständigkeit vor allem zwei Vorteile: Zum einen gebe es nun eine klarere strategische Abgrenzung der Geschäftsfelder zwischen der Berliner Sparkasse und der Berlin Hyp. Zum anderen könne sein Institut nun Entscheidungen schneller treffen, was letztlich den Kunden zugute komme.

Auch die Berliner Sparkasse profitiert, denn ihr Profil gewinnt an Schärfe. Die Sparkasse könne sich nun „noch mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“, sagt Institutschef Johannes Evers. Sein Haus ist nun zwar ein ganzes Stück kleiner als früher. Andererseits würden so aber „Strukturen und Prozesse deutlich einfacher, was gleichzeitig zu Kosteneinsparungen führt“.

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