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ORGANSPENDEN: Jeder soll gefragt werden
AKTUELLE REGELUNGDerzeit warten in Deutschland mehr als 12 000 Patienten auf ein Spenderorgan. Für viele ist das ein Wettlauf gegen die Zeit: Täglich sterben im Schnitt drei Menschen vor der rettenden Transplantation.
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AKTUELLE REGELUNG
Derzeit warten in Deutschland mehr als 12 000 Patienten auf ein Spenderorgan. Für viele ist das ein Wettlauf gegen die Zeit: Täglich sterben im Schnitt drei Menschen vor der rettenden Transplantation. Um Organe verpflanzen zu können, braucht man nach dem Transplantationsgesetz das Einverständnis des Spenders, dass Organe nach seinem Tod entnommen werden dürfen. Das kann in Form eines Spenderausweises geschehen. Gibt es diesen nicht, hat die Familie das letzte Wort. In Deutschland gibt es nur 16 Spender pro einer Million Einwohner.
ENTSCHEIDUNGSLÖSUNG
Das soll sich ändern. Daher soll künftig jeder Bürger mindestens einmal gefragt werden, ob er Organe spenden will. Im Bundestag zeichnet sich über alle Parteigrenzen hinweg eine breite Mehrheit für diese Idee ab. Die Entscheidung könnte etwa bei der Ausgabe von Ausweisen geschehen – wie bei der elektronischen Gesundheitskarte. Nach dem Plan von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sollen gesetzlich Versicherte über 16 Jahren von ihrer Kasse befragt werden. Die Entscheidung könnte dann in einem Spenderausweis oder auf der neuen Karte dokumentiert werden. Fast drei Viertel der Deutschen sind für den Plan.
WIDERSPRUCHSLÖSUNG
Dagegen hat der alternative Vorschlag, die Widerspruchslösung, wenig Freunde. Der Ansatz geht von einem grundsätzlichen Einverständnis zur Organspende aus, wenn man nicht widerspricht. jum
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