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Beschäftigung: Job-Verluste in USA auf höchstem Stand seit 1945

Schwere Zeiten: In den USA sind im abgelaufenen Jahr so viele Arbeitsplätze verloren gegangen wie seit 1945 nicht mehr. Die Demokraten wollen so schnell wie möglich mit einem Konjunkturprogramm gegensteuern.

Im Verlauf des Jahres 2008 seien 2,6 Millionen Stellen gestrichen worden, allein 1,9 Millionen in den letzten vier Monaten des Jahres, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Die Arbeitslosenquote stieg den Angaben zufolge im Dezember auf ein 16-Jahres-Hoch von 7,2 Prozent, 11,1 Millionen Menschen waren arbeitslos gemeldet. Im November hatte die Quote noch bei 6,8 Prozent gelegen.

Zum Jahresende hatte sich der Job-Abbau dramatisch beschleunigt. Allein im Dezember gingen den Zahlen zufolge 524.000 Stellen verloren. Der Abbau zog sich durch alle Branchen: Im Dienstleistungsgewerbe, das 80 Prozent der US-Arbeitnehmer beschäftigt, fielen 273.000 Stellen weg, die Industrie büßte im Dezember 149.000 Stellen ein, das Baugewerbe strich 101.000 Stellen.

"Kein gutes Zeichen"

Analysten von Briefing.com wiesen darauf hin, dass die Zahl der durchschnittlichen Wochenarbeitsstunden pro Beschäftigtem mit 33,3 Stunden den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik 1964 erreicht habe. "Das ist kein gutes Zeichen, weil Arbeitgeber normalerweise erst die Arbeitszeit kürzen, ehe sie Stellen ganz streichen", erklärte Briefing.com.

Die Demokraten des künftigen Präsidenten Barack Obama werteten die jüngsten Zahlen als weiteren Beleg dafür, dass Regierung und Kongress so schnell wie möglich ein staatliches Konjunkturprogramm verabschieden müssen. "Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren", sagte der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid. "Unsere Wirtschaft ist in einem Stadium des Notstands, die Kosten der Untätigkeit wären untragbar."

Obama, der am übernächsten Dienstag die Amtsgeschäfte übernimmt, plant ein milliardenschweres Konjunkturprogramm. Nach seiner Einschätzung droht den USA der Absturz in eine jahrelange Rezession, falls der Staat nicht schnell mit massiven Ausgaben gegensteuert. (mfa/AFP)

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