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Eine Frau bei der Arbeit im Homeoffice (Symbolbild).

© dpa/Sebastian Gollnow

Positiver Effekt auf Beschäftigtenzufriedenheit: Fast jedes dritte Unternehmen will offenbar mehr Homeoffice anbieten

Deutschland ist eine „Homeoffice-Hochburg“. Einer Umfrage zufolge ändert sich daran so schnell nichts. Demnach wollen viele Betriebe mehr mobiles Arbeiten anbieten – auch wenn sie Nachteile sehen.

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In den kommenden Jahren könnten mehr Beschäftigte als bisher im Homeoffice arbeiten. Das geht aus einer Umfrage des ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim hervor. Demnach plant fast jeder dritte Betrieb, sein Homeoffice-Angebot auszuweiten.

Die Wissenschaftler hatten im Juni 1200 Unternehmen aus der Industrie und der Informationswirtschaft befragt. Studienleiter Daniel Erdsiek erklärt: „Die Homeoffice-Nutzung verharrt seit der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau – und ein Rückgang ist nicht zu erwarten.“

Der Erhebung zufolge will mehr als jedes dritte Unternehmen aus dem Verarbeitendem Gewerbe bestehende Homeoffice-Möglichkeiten ausweiten oder das mobile Arbeiten mehr Beschäftigten zugänglich machen. Bei Betrieben der Informationswirtschaft sind es demnach 29 Prozent.

Zudem planen Unternehmen, die ihren Angestellten bisher kein Homeoffice anbieten, dieses einzuführen. Nur rund zehn Prozent der befragten Firmen gaben an, das mobile Arbeiten reduzieren oder sogar abschaffen zu wollen.

Jede fünfte Firma sieht Leistungssteigerungen

Allerdings sehen viele Betriebe auch Nachteile des Homeoffice: So erklärten etwa zwei Drittel der Unternehmen, dass es einen negativen Einfluss auf den Austausch untereinander und auf die Teamarbeit habe.

41 Prozent fürchten negative Effekte auf die Innovationsfähigkeit. Etwa ein Drittel der befragten Betriebe erklärt sich eine mangelnde Produktivität der Mitarbeitenden mit Homeoffice – jede fünfte Firma sieht hingegen Leistungssteigerungen beim mobilen Arbeiten.

„Mit Homeoffice-Angeboten können vielfältige Effekte einhergehen“, sagt Studienleiter Erdsiek. Besonders positiv würden Unternehmen etwa die Wirkung auf die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten bewerten.

„Rund zwei Drittel der Unternehmen sehen hier einen Vorteil von hybriden Homeoffice-Angeboten mit einem Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Tagen“, so der Experte. Darüber hinaus berichteten mehr als die Hälfte der Unternehmen, dass hybride Modelle das Anwerben von Fachkräften erleichtern.

Bei der Mitarbeiterbindung gehen die Einschätzungen der Unternehmen hingegen demnach auseinander. Während etwa die Hälfte der Betriebe schätzt, dass ein Homeoffice-Angebot die Mitarbeiterbindung positiv beeinflusst, erwarten 31 Prozent eher negative Effekte. (KNA)

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