zum Hauptinhalt

Entschädigung: KarstadtQuelle einigt sich mit Wertheim-Erben

KarstadtQuelle wird die Erben der von den Nazis enteigneten jüdischen Kaufmannsfamilie Wertheim entschädigen. Für das Gelände im Lenné-Dreieick soll die Summe von 88 Millionen Euro bezahlt werden.

Stand:

Düsseldorf/Berlin - Mit der Jewish Claims Conference (JCC) soll eine außergerichtliche Einigung erzielt worden sein. Die JCC verfügt über die gerichtlich anerkannten Rechte am früheren Grundbesitz und Vermögen der Wertheim-Erben. Die vereinbarten Entschädigungssumme beträgt nach Angaben der JCC 88 Millionen Euro.

In den vergangenen Monaten sind Geheimgespräche zwischen KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff und dem Europa-Direktor der JCC, Roman Haller, geführt worden. Der gerichtliche Konflikt zwischen dem Warenhauskonzern und den etwa 50 Überlebenden der von den Nazis aus Deutschland vertriebenen Wertheim-Familie wurde seit dem Jahr 2000 ausgetragen.

Kernpunkt der Einigung ist eine Entschädigung für ein Grundstück im so genannten Lenné-Dreieck am Potsdamer Platz. Nach der Wende hatte der Berliner Senat dort früheren Wertheim-Grundbesitz für den symbolischen Preis von einer DM an Hertie überlassen. Nachdem KarstadtQuelle Hertie übernommen hatte, verkaufte der Konzern das Gelände in Berlin-Mitte für 145 Millionen Euro an den Metro-Eigentümer Otto Beisheim. Dieser errichtete dort das Beisheim-Center und die Luxushotels Ritz-Carlton und Marriott. Zuständige Gerichte sprachen der ICC und damit in der Folge den Wertheim-Erben die Rechte an diesem Grundstück zu. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })