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Wirtschaft: Kein Feuerwerk zur Börsenpremiere

Von Henrik Mortsiefer An der Börse braucht man gute Nerven. Dabei sind diesmal nicht nur die Anleger gefragt.

Von Henrik Mortsiefer

An der Börse braucht man gute Nerven. Dabei sind diesmal nicht nur die Anleger gefragt. Vor allem die Unternehmen, die gerade ihren Börsengang vorbereiten, müssen angesichts fallender Kurse stark bleiben. Das Klima am Finanzmarkt ist deutlich rauer geworden: Neue Anschläge, die Furcht vor steigenden Zinsen, der hohe Ölpreis, die Inflation am Horizont… Gründe, um mit Aktien vorsichtig zu sein, gibt es genug. Die Halbleiterfirmen XFab und Siltronic haben deshalb vor Wochen ihre Börsengänge kurzerhand abgesagt, weil sie fürchten mussten, dass kein Anleger ihre Aktien haben wollte.

Für die ostdeutschen Fahrradwerke Mifa und Wincor Nixdorf, die in der kommenden Woche den Gang aufs Parkett wagen wollen, wird es also spannend. Ganz zu schweigen von der Postbank, die am 21. Juni folgen will und sich bis dahin aus dem Strudel der Finanzmarktgerüchte befreien muss. Eine erneute Absage wäre ein verheerendes Signal für den deutschen Finanzplatz, der seit 2002 auf einen Börsengang wartet, während das IPO-Geschäft in den USA und Großbritannien schon seit Monaten läuft.

Anders als X-Fab und Siltronic haben die aktuellen Kandidaten aber bisher gezeigt, dass sie es ernst meinen. Die reduzierte Preisspanne für die neuen Wincor-Nixdorf-Aktien deutet zudem an, dass die Investmentbanken die Zahlungsbereitschaft der Anleger realistisch einschätzen. Ein Kursfeuerwerk wie zu den besten Zeiten des Neuen Marktes wird es kommende Woche also wohl nicht geben. Aber einen Grund zum Feiern liefern die Börsenneulinge trotzdem: Es gibt noch Unternehmer, die etwas unternehmen.

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