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Susanne Klatten

© dpa

Übernahme: Klatten will Altana ganz

Bislang hält Susanne Klatten lediglich die Mehrheit an Altana. Geht es nach ihr, gehört der Quandt-Erbin der Chemiekonzern bald vollständig. Anleger tröstet das über die durchwachsene Zwischenbilanz des Unternehmens hinweg.

Die Milliardärin Susanne Klatten will den Spezialchemiekonzern Altana für rund 910 Millionen Euro komplett übernehmen. Die zum Klatten-Imperium gehörende Skion bietet 13 Euro je Altana-Aktie, wie das Unternehmen in Wesel mitteilt. Klatten besitzt bereits 50,1 Prozent der rund 140 Millionen Altana-Papiere. Die restlichen 49,9 Prozent der Aktien würden bei einem Preis von 13 Euro rund 910 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung erfolgt den Angaben zufolge über Klattens Barmittel.

Vor Bekanntgabe der Nachricht bewegte sich die Altana-Aktie bei gut neun Euro. Mit dem deutlichen Aufschlag wolle Skion den Altana-Vorstand "unterstützen, seine Unternehmensstrategie weiter fortzusetzen", sagte Jörg Appelhans der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Appelhans ist Sprecher der Quandt-Familie und der Klatten-Beteiligungsgesellschaft Skion. Skion will die Übernahme noch vor Ende 2008 unter Dach und Fach bringen.

Konjunktur macht Altana Sorgen

Klatten hatte den Pharmabereich von Altana Ende 2006 für gut 4,6 Milliarden Euro verkauft und den Erlös bei Skion eingebracht. Seitdem konzentriert sich Altana auf das kleinere Spezialchemiegeschäft. Personelle Änderungen im Vorstand und Aufsichtsrat werde es nicht geben, sagte Appelhans. Sowohl Altana-Chef Matthias Wolfgruber als auch der Aufsichtsrats-Vorsitzende Fritz Fröhlich und sein Stellvertreter Ulrich Gajewiak seien unmittelbar vor Veröffentlichung der Mitteilung von der Offerte informiert worden. Einen Stellenabbau und betriebsbedingte Kündigungen schloss Appelhans derzeit aus.

Altana stellt sich derweil auf schwierige Zeiten ein. Aufgrund der starken weltweiten Eintrübung der Konjunktur haben sich die wirtschaftlichen Aussichten im Jahresverlauf 2008 deutlich verschlechtert, wie Altana anlässlich der Zahlen zu den ersten neun Monaten mitteilte. Der Umsatz 2008 werde deshalb nur noch auf dem Niveau des Vorjahres von 1,38 Milliarden Euro oder leicht darüber liegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll das untere Ende der bisher prognostizierten Spanne von 260 bis 280 Millionen Euro erreichen. Auf einen Ausblick für 2009 verzichtete der Vorstand.

Die Nachricht von der bevorstehenden Komplettübernahme überdeckte jedoch an der Börse die schlechten Zahlen. Nach Bekanntwerden der Nachricht legte die im M-Dax gelistete Aktie um knapp 40 Prozent auf rund 13 Euro zu. (sf/dpa)

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