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Öffentlicher Dienst: Kommunale Krankenhausärzte streiken

Im Tarifkonflikt der 55.000 Ärzte untermauert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund erstmals mit Warnstreiks ihre Forderung nach zehn Prozent mehr Gehalt. Die Patienten müssen sich am Donnerstag mit einer Notversorgung zufriedengeben.

Am Donnerstag findet die vierte Verhandlungsrunde zwischen der Ärztegewerkschaft und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) in Wiesbaden statt. Um fünf vor zwölf wollen hunderte Ärzte mit einem Marsch zum Verhandlungsort ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Schwerpunkte der Streiks sollen Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen sein. Die Patienten würden zunächst kaum betroffen sein, erklärte Gewerkschaftssprecher Athanasios Drougias in Berlin. Es werde nicht flächendeckend bei den 700 kommunalen Kliniken gestreikt. Drougias drohte den Arbeitgebern aber mit einer Eskalation.

Signale der Arbeitgeber, nach denen den Ärzten wie beim Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst eine Erhöhung um fünf Prozent in mehreren Schritten angeboten werden könnte, wies Drougias zurück. "Unsere Hand bleibt ausgestreckt, aber die Arbeitgeber müssen aufpassen, dass daraus keine Faust wird." Bislang hatte die VKA kein Angebote vorgelegt.

Der Vorsitzende des Marburger Bunds, Rudolf Henke, hatte gewarnt, dass die Gewerkschaft bereits im März eine Urabstimmung über reguläre Streiks einleiten könnte. Zugleich zeigte sich Henke aber an einem schnellen Abschluss interessiert. Andernfalls würden die kommunalen Krankenhäuser weiter geschwächt, weil sie massiv Attraktivität bei den Ärzten einbüßten. (cp/dpa)

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