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Vorfreude. Zur Campus Party treffen sich 10.000 Technikbegeisterte in Berlin.

© dpa

Campus Party: Laptops und Roboter

Auf dem Flughafen Tempelhof startet das Technologiefestival Campus Party.

Der Platz der Luftbrücke füllt sich mit Hunderten jungen Leuten. Die Computer-Enthusiasten aus aller Welt warten darauf, endlich auf das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof gelassen zu werden. Beinahe minütlich bringen Reisebusse einen neuen Schwung junger Technikbegeisterter vor den Haupteingang. Sie wollen auf dem weltweit größten Technologie-Festival Campus Party etwas über die neuesten Trends erfahren, Ideen austauschen oder einfach nur spielen. Themen sind Softwareentwicklung, Spiele und Design aber auch Robotik und Social Media. Ein Themenschwerpunkt ist die digitale Wirtschaft.

Die Erwartungen der zumeist jungen Teilnehmer um die 20 an das Treffen der Kreativköpfe aus der Technikbranche könnten nicht unterschiedlicher sein. Alberto Sanchez hat eine 35-stündige Fahrt aus der spanischen Hauptstadt Madrid auf sich genommen, um beim Technologie-Festival dabei zu sein. Er freut sich vor allem darauf, Berlin kennenzulernen.

Die Wirtschaftsstudentinnen Kristina Petrovska und Sandra Moldane aus Lettland, die bereits seit fünf Stunden vor den noch verschlossenen Türen des Flughafens ausharren, können es kaum erwarten, ihr Vorbild Olga Steidl zu treffen. Sie gehört zu den bekanntesten russischen Jungunternehmerinnen und wird auf der Campus Party über Start-ups sprechen.

Während die Besucher bei stetig steigenden Temperaturen auf den Einlass warten, werden auf dem Flughafengelände die letzten Vorbereitungen getroffen. Durch die Haupthalle hindurch sollen die Teilnehmer an den Sicherheitskräften vorbei in den Haupthangar geleitet werden. Die zumeist großen, grimmig dreinschauenden Männer achten peinlichst genau darauf, dass die Besucher ihre für Festivals obligatorischen Armbinden gut sichtbar tragen. Der riesige Haupthangar dahinter sieht bereits nach Festivalgelände aus. Techniker verlegen noch eilig Dutzende Meter Kabel. Bei den Lautsprechern an den Bühnen werden die letzten Soundchecks gemacht. Dort treten am heutigen Mittwoch berühmte Persönlichkeiten der Branche wie World-Wide-Web-Gründer Tim Berners-Lee auf. Hunderte Stuhlreihen sind bereits aufgestellt, schließlich sollen dort 10 000 Besucher Platz finden.

Zur feierlichen Eröffnung ist auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) geladen. Die Campus Party zeige die große Anziehungskraft der digitalen Welt, sagt er. Und dass er beeindruckt sei, mit welcher Begeisterung die Teilnehmer aus ganz Europa schon vor Beginn des eigentlichen Festivals hier auf dem Campus programmieren und sich über neue Technologien austauschen.

Etwa die Hälfte der Besucher soll auch auf dem Flughafengelände übernachten können, wenn sich einige den Schlafplatz teilen. 3000 Zelte sind dafür in zwei weiteren Hangars des Flughafens aufgestellt. Wie auf einem richtigen Festival sei das, loben die Veranstalter das Konzept, nur regengeschützt und ohne Matsch. Allerdings ist der Betonboden, auf dem die Zelte stehen, entsprechend hart.

Überall ist Bierwerbung zu sehen, aber die Veranstalter betonen, dass kein Alkohol zum Ausschank kommt. Zu groß sei die Angst, dass die jungen Leute aus unterschiedlichsten Kulturen nach Alkoholexzessen aneinander geraten. Alex und Jessie aus London haben vorsorglich mehrere Paletten Dosenbier mitgebracht und vor dem Flughafen neben sich aufgestellt. Einige, inzwischen lauwarme Biere haben sie bereits getrunken. „Wir wollen Spaß“, sagt Alex. Start-ups interessieren sie nicht, sie wollen in Spielen wie „Starcraft“ gegeneinander antreten. Bei der Eröffnungsparty wird sich zeigen, wie gut die verschiedenen Kulturen miteinander auskommen.

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