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Wirtschaft: Leo Kirch holt einen dritten Partner ins Boot

BERLIN (hej).Wenige Wochen nach dem Einstieg des saudischen Milliardärs Prinz Al Walid und des italienischen Medienunternehmers Silvio Berlusconi hat Leo Kirch nun einen dritten finanzkräftigen Partner für seine KirchMedia KGaA gewonnen.

BERLIN (hej).Wenige Wochen nach dem Einstieg des saudischen Milliardärs Prinz Al Walid und des italienischen Medienunternehmers Silvio Berlusconi hat Leo Kirch nun einen dritten finanzkräftigen Partner für seine KirchMedia KGaA gewonnen.Wie die Kirch-Gruppe am Montag mitteilte, steigt die britische Investmentbank Lehman Brothers mit 375 Mill.DM bei der Kirch-Tochter ein, in der die Beteiligungen am werbefinanzierten Fernsehen (darunter SAT 1, Deutsches Sport-Fernsehen) sowie der Film- und Sportrechtehandel der Gruppe zusammengefaßt sind.

Nach der Kapitalerhöhung bei KirchMedia durch Lehman Brothers sollen alle drei Investoren je 3,1 Prozent und damit insgesamt 9,3 Prozent an der Kirch-Tochter halten.Das Unternehmen soll in den nächsten drei Jahren an die Börse gehen, die Mehrheit wolle der Münchner Medienunternehmer dabei aber nicht aus der Hand geben, bekräftigte am Montag erneut Kirch-Sprecher Johannes Schmitz.Ende März hatten Al Walid und Berlusconi für jeweils 375 Mill.DM Anteile an der Kirch-Gesellschaft erworben.

Es sei möglich, daß sich noch weitere Investoren an dem Kirch-Unternehmen beteiligen, sagte Schmitz, aber zur Zeit könne man nichts Konkretes sagen."Wir wollten vor dem Börsengang der KirchMedia das Kapital auf zehn bis 15 Prozent des Unternehmenswertes aufstocken durch Partner, die zu uns passen", so Schmitz, "dieses Ziel haben wir erreicht." Der Unternehmenswert der Gesellschaft wird mit 11 Mrd.DM angegeben.

Bei Lehman Brothers heißt es, die KirchMedia als globales Medienunternehmen sei eine "ausgezeichnete Investitionsmöglichkeit".Die Investmentbank und der Medienunternehmer kennen sich schon seit Jahren.Bereits im Sommer 1995 hatte das Investmenthaus Leo Kirch bei der Übernahme von Anteilen an der Berlusconi-Tochterfirma Mediaset beraten, beim Einstieg von Berlusconi und Al Walid bei Kirch war Lehman Brothers ebenfalls beratend tätig, und auch bei der strategischen Allianz, die Kirch mit Mediaset eingegangen ist, hieß die Beraterbank Lehman Brothers.Kirch und die Italiener wollen gemeinsam Spielfilme und große TV-Stücke finanzieren, produzieren und vertreiben.

Lehman Brothers ist eine der großen Investmentbanken der Welt.Die Briten sind in den Bereichen Unternehmens- und Kommunalfinanzierung sowie im Wertpapierhandel und im Investment Research tätig.Außerdem beraten sie in Finanzfragen.Die Kirch-Beteiligung läuft über den Fonds Lehman Brothers Merchant Banking Partnership, der mit einem Volumen von zwei Mrd.US-Dollar ausgestattet ist, und für institutionelle Anleger in Großunternehmen investiert.

Auch die Pläne Kirchs, seine beiden Pay-TV-Kanäle zusammenzulegen, scheinen Fortschritte zu machen.Wie Schmitz mitteilte, ist ein Neustart für Herbst dieses Jahres geplant.Dann sollen DF 1 und Premiere, wo Kirch inzwischen 95 Prozent und Bertelsmann nur noch fünf Prozent der Anteile hält, zu einem Abo-Kanal verschmolzen sein.Nach eigenen Angaben hat Kirch bereits mehr als sechs Mrd.DM ins Pay TV investiert; noch schreiben beide Fernsehsender tiefrote Zahlen.

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