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Wirtschaft: Linde will Autobahn für Wasserstoff

Berlin Der Gase-Hersteller-Linde will mit einer „Wasserstoff-Autobahn“ den „Weg in die Wasserstoffgesellschaft“ ebnen. Der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Wolfgang Reitzle, sagte am Donnerstag, der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur bis zum Jahr 2020 in Europa würde 3,5 Milliarden Euro kosten.

Berlin Der Gase-Hersteller-Linde will mit einer „Wasserstoff-Autobahn“ den „Weg in die Wasserstoffgesellschaft“ ebnen. Der Vorstandsvorsitzende der Linde AG, Wolfgang Reitzle, sagte am Donnerstag, der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur bis zum Jahr 2020 in Europa würde 3,5 Milliarden Euro kosten. „Das ist halb so viel wie die jährlichen Forschungsausgaben von Microsoft“, sagte Reitzle auf einer Konferenz seines Unternehmens in Berlin. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) nannte den Vorschlag Reitzles „imponierend“. Aber die Umsetzung hänge im Wesentlichen von der Autoindustrie ab, und „die ist noch immer sehr unentschlossen“.Wasserstoff wird zumeist aus Gas gewonnen und kann sowohl in Brennstoffzellen als auch in umgerüsteten Verbrennungsmotoren eingesetzt werden. Bei der Verbrennung entsteht ausschließlich Wasser, also keine Partikel, kein Kohlendioxid oder sonstige Schadstoffe.

„Als Initialzündung“ für den Einsatz des Wasserstoffs schlug Reitzle einen 1800 Kilometer umfassenen Autobahnring in Deutschland vor, der von Berlin über München, Stuttgart, Köln und Wolfsburg zurück nach Berlin verlaufen soll. Die Kosten für die Tankstationen (alle 50 Kilometer eine) veranschlagte er mit 30 Millionen Euro. Seiner Einschätzung nach gibt es keine Alternative zu Wasserstoff, „weil wir früher oder später kein Öl mehr haben“. Reitzle forderte Clement auf, über eine steuerliche Förderung des Wasserstoffs nachzudenken, was dieser ablehnte. Die Förderung von Biokraftstoffen bis 2010 koste den Finanzminister bereits zwei Milliarden Euro. „Darüber hinaus kann ich keine Zusage machen“, sagte Clement. alf

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