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Wirtschaft: Ludewig macht Bahn-Mitarbeitern Dampf

"Pünktlich wie die Eisenbahn" soll wieder Leitmotto werden / Erster Pünktlichkeitsanzeiger montiert BERLIN (Tsp).Bahn-Chef Johannes Ludewig macht Ernst: Um die Bahn zur Pünktlichkeit anzuhalten, sollen demnächst auf allen großen Bahnhöfen sogenannte "Pünktlichkeitsanzeiger" montiert werden.

"Pünktlich wie die Eisenbahn" soll wieder Leitmotto werden / Erster Pünktlichkeitsanzeiger montiert

BERLIN (Tsp).Bahn-Chef Johannes Ludewig macht Ernst: Um die Bahn zur Pünktlichkeit anzuhalten, sollen demnächst auf allen großen Bahnhöfen sogenannte "Pünktlichkeitsanzeiger" montiert werden.Premiere hatte das neue Verspätungsmeßgerät am Freitag im Frankfurter Hauptbahnhof, im ersten Quartal nächsten Jahres sollen unter anderem auch die Bahnhöfe Zoo, Leipzig und Magdeburg nachgerüstet werden.Der "Pünktlichkeitsanzeiger" meldet täglich, welchen Grad an Pünktlichkeit die Bahn bundesweit am Vortag im Fern- und Nahbereich erreicht hat, und weist auch die Daten des jeweiligen Bahnhofs aus.Die Reisenden können den Tageswert ihres Bahnhofs mit dem Durchschnitt des Vorjahres vergleichen.In der bahninternen Mitarbeiterzeitschrift soll zudem eine monatliche Hitliste veröffentlicht werden. Die Bahn meine es sehr ernst mit dem Thema Pünktlichkeit, betonte Ludewig.Das Motto "pünktlich wie die Eisenbahn" müsse und werde wieder zum Markenzeichen der Bahn werden.Pünktlichkeit sei ein entscheidender Wettbewerbsvorteil des spurgeführten Systems Eisenbahn.Daß es in der Praxis dennoch zu Verspätungen komme, habe eine Reihe von Ursachen: von Baustellen über veraltete Fahrzeuge bis hin zur störanfälligen Betriebsleittechnik.Aber auch Nachlässigkeiten der Mitarbeiter seien nicht auszuschließen. Mit einer Pünktlichkeitsoffensive will die Bahn nun Abhilfe schaffen.Verbesserungen erwartet man insbesondere aus dem 34 Mrd.DM schweren Investitionsprogramm für "rollendes Material", der Modernisierung und Instandhaltung der Bahnhöfe und dem Ausbau der Informations- und Kommunikationstechnologie.Verspätungen durch zu lange Aufenthaltszeiten auf den Stationen sollen unter anderem durch eigens gekennzeichnete Ein- und Ausstiegszonen beseitigt werden. Die Bahn ist auf dem richtigen Weg, glaubt Ludewig.Bei den ersten Messungen in Frankfurt ergab sich am Freitag für den bundesweiten Fernverkehr eine Pünktlichkeitsquote von 90,3 Prozent, für den Nahverkehr bundesweit 91 Prozent und für die S-Bahn bundesweit 95,7 Prozent.Das nächste Etappenziel der Bahn lautet: bis zum Fahrplanwechsel Halbierung der Verspätungsminuten - gemessen an den Werten des Jahres 1995.Auch die Jahresabschlußvergütung der Führungskräfte - einschließlich des Vorstands - werde an diesem Ziel gemessen, mahnte Ludewig die Führungsetage des Staatsunternehmens.

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