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Wirtschaft: Lufthansa erhöht Dividende - doch Turbulenzen drohen

FRANKFURT (MAIN) (gja/HB).Die Deutsche Lufthansa AG sieht sich zwar bestens gerüstet für den schärfer werdenden Wettbewerb und die eingetrübten Marktperspektiven, wird ihren Rekordkurs in diesem Jahr aber nicht beibehalten können.

FRANKFURT (MAIN) (gja/HB).Die Deutsche Lufthansa AG sieht sich zwar bestens gerüstet für den schärfer werdenden Wettbewerb und die eingetrübten Marktperspektiven, wird ihren Rekordkurs in diesem Jahr aber nicht beibehalten können.Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley sagte bei der Vorlage des ersten Jahresabschlusses nach International Accounting Standards (IAS), der Lufthansa-Konzern erwarte für 1999 einen Gewinn vor Steuern von zwei Mrd.DM.1998 hatte der Carrier den Rekordbetrag von 2,48 Mrd.DM verdient.Der operative Gewinn werde das Vorjahresniveau (2,07 Mrd.DM) ebenfalls nicht erreichen, aber über dem 97er Wert (1,64 Mrd.DM) liegen.

Zum Umsatz heißt es im Geschäftsbericht, es werde ein "moderater" Anstieg von vier Prozent erwartet.Die Lufthansa begründet ihre verhalteneren Prognosen mit "gestiegenen Unwägbarkeiten" und führt unter anderem den durch ein langsameres Verkehrswachstum verschärften Wettbewerb und einen anhaltenden Preisdruck an.Im ersten Quartal hat dieser sich bereits bemerkbar gemacht: Während die verkaufte Leistung bei einer um 7,7 Prozent aufgestockten Kapazität um 8,3 Prozent zunahm, stiegen die Verkehrserlöse nur um 2,9 Prozent auf 4,4 Mrd.DM und der Umsatz um 4,7 Prozent auf 5,2 Mrd.DM.

Das Geschäftsergebnis sackte trotz um fast 20 Prozent geringerer Treibstoffkosten auf 63 (162) Mill.DM ab.Dank eines außerordentlichen Ergebnisses von 171 Mill.DM aus dem Teilverkauf der Beteiligung am Datennetzbetreiber Equant steht vor Steuern mit 234 (539) Mill.DM aber noch das zweitbeste Ergebnis eines ersten Quartals zu Buche.Nach Steuern blieben 111 (324) Mill.DM.Bei dem starken Rückgang zu 1997 ist zu berücksichtigen, daß damals ein a.o.Ergebnis von 377 Mill.DM anfiel.Berichte, der Kosovo-Krieg belaste das Lufthansa-Ergebnis, wies Konzernchef Jürgen Weber zurück.

Die Chance, ihr Vermögen durch Börsengänge sichtbar zu machen, bietet sich für die Lufthansa vorerst aber offenbar nicht: So kann die Cateringtochter LSG, die ihren Anteil am US-Partner Onex Food Services (Sky Chefs) aufgestockt hat und nun vor einer Integrationsphase steht, in den nächsten Jahren nicht an die Börse gehen.Beim Reservierungssystem Amadeus verzögern sich die Börsen-Pläne ebenfalls.

Konzern-Chef Weber machte sich erneut für einen Ausbau des Frankfurter Flughafens stark, der ansonsten spätestens 2003 "vor dem Prellbock" stehe.Zudem klagte er, flugsicherungsbedingte Verspätungen in Europa hätten "ein unerträgliches Maß" erreicht.

Mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres zeigte sich Weber zufrieden.Bei einem Umsatzanstieg auf 22,65 (21,61) Mrd.DM und einem Vorsteuerergebnis von 2,48 (1,75) Mrd.DM steht ein Konzerngewinn von 1,43 (1,08) Mrd.DM zu Buche.Den Ergebnisbeitrag der Passage-Allianzen bezifferte Weber auf rund 500 Mill.DM.Der Hauptversammlung wird eine Dividende von 1,10 (0,90) DM je Aktie vorgeschlagen.Im Jahresmittel beschäftigte Lufthansa 1998 rund 54 900 Mitarbeiter, etwa 1,2 Prozent weniger als der vergleichbare Vorjahreswert.

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