Opel-Bieter: Magna schreibt tiefrote Zahlen
Die Autokrise setzt auch dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna zu: Im ersten Halbjahr verbuchte der Opel-Interessent ein dickes Minus, der Umsatz halbierte sich.
Magna schrieb von Januar bis Juni einen Verlust von 405 Millionen Dollar, wie das Unternehmen im kanadischen Aurora mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Zulieferer noch einen Gewinn in Höhe von 434 Millionen Dollar erzielt. Der Umsatz schrumpfte um 45 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar.
Magna macht einen großen Teil seines Geschäfts mit kränkelnden Autoriesen wie GM sowie Chrysler und wurde vom Abschwung auf den weltweiten Automärkten erfasst. Die Produktion am wichtigen nordamerikanischen Markt sei im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 um die Hälfte eingebrochen, in Europa hätten die Hersteller gut ein Drittel weniger Wagen gefertigt.
Unterdessen steht Magna weiter in Verhandlungen um die Übernahme des Autobauers Opel. Am Abend (MESZ) wollen die Opel-Mutter General Motors und der Zulieferer bei einem Spitzentreffen in Detroit strittige Fragen klären. Dabei soll es unter anderem um Patentrechte gehen.
Magna will gemeinsam mit der russischen Sberbank 55 Prozent an Opel übernehmen. Das Konsortium will 500 Millionen Euro an Eigenkapital in Opel investieren und setzt auf 4,5 Milliarden Euro Staatshilfen.
Trotz der aktuellen Minus-Bilanz mangelt es Magna nicht an Geldreserven. Diese sind im ersten Halbjahr zwar um eine Milliarde Dollar abgeschmolzen, beliefen sich Ende Juni aber immer noch auf 1,7 Milliarden Dollar. Zudem könne Magna auf 1,6 Milliarden Dollar an Krediten zurückgreifen, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.