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Mein ERSTES Geld (274): Magnetschlamm fürs Sparbuch

Als kleines Mädchen habe ich mal ein Sträußchen Gänseblümchen für zehn Pfennige an die Nachbarin „verschenkt“. Der erste richtige Job brachte dann schon deutlich mehr ein.

Als kleines Mädchen habe ich mal ein Sträußchen Gänseblümchen für zehn Pfennige an die Nachbarin „verschenkt“. Der erste richtige Job brachte dann schon deutlich mehr ein. Ich arbeitete mit 17 in den Sommerferien für einen Monat in einem großen Magnetbetrieb in Essen und verdiente rund 1500 Mark dabei. Ich stand an einer riesigen Magnetpresse, die mit Magnetschlamm befüllt wurde. Ich musste dann zu einem bestimmten Zeitpunkt auf den Knopf drücken und nach der Pressung die Magnete entnehmen.

Das war reine Fließbandarbeit, aber in Ordnung. In einem anderen Maschinenraum war die Arbeit schlimmer. Der Raum hieß „Die rote Hölle“, denn es war unbeschreiblich heiß darin, und es wurde mit einem rötlichen Pulver gepresst. Dafür wurde ich auch manchmal eingeteilt. Das Geld meiner schweißtreibenden Arbeit habe ich auf das Sparbuch gelegt und als Notgroschen für das Studium aufgehoben.

Aufgezeichnet von Frederike Roser

Eva Bell ist studierte Ernährungswissenschaftlerin, hat bei diversen Verbraucherzentralen gearbeitet und war Referentin der Grünen im Bundestag. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin-Steglitz.

Eva Bell Chefin der Verbraucherzentrale Berlin

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