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Berliner Wirtschaft: Masterplan Industrie:  1900 neue Jobs in Berlin

Der Berliner Wirtschaftssenator Wolf zieht nach einem Jahr Bilanz

Berlin - Sicher, mit Siemens wäre der Zwischenbericht um einiges eindrucksvoller ausgefallen. Aber dass der Industriekonzern die Zentrale seiner neuen Sparte „Infrastruktur und Städte“ nicht in Berlin eröffnen will, dafür könne die Stadt ja nichts. So erklärte das Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke), der am Dienstag den ersten Zwischenstand des vor einem Jahr gestarteten „Masterplan Industriestadt Berlin 2010–2020“ präsentierte.

Kritikern, die beklagten, der Senat habe sich nicht genug bemüht, hielt er entgegen, die Vor- oder Nachteile der Hauptstadt hätten in der Frage gar nicht zur Debatte gestanden: „Siemens wollte einfach sein Hauptquartier nicht zersplittern.“

Doch auch ohne den Münchner Industriekonzern gestalte sich die Entwicklung der Berliner Industrie erfreulich. „Nachdem 15 Jahre lang Arbeitsplätze abgebaut wurden, steigt die Zahl jetzt wieder an“, sagte Wolf. Laut dem Senator gab es im März in der Berliner Industrie 105 100 sozialversicherungspflichtige Jobs – rund 1900 mehr als ein Jahr zuvor. Die reale Bruttowertschöpfung sei um 5,8 Prozent gestiegen. Parallel hätten sich im vergangenen Jahr 105 Betriebe neu angesiedelt oder ihre Geschäftsbereiche erweitert. Sie wollten 4540 neue Jobs schaffen. Ein Jahr zuvor waren es 77 Firmen.

Mit dafür verantwortlich seien die 32 Projekte des von einem Bündnis aus Senat, Kammern, Verbänden und Gewerkschaften beschlossenen Masterplan, der sich unter anderem mit der Nachnutzung des Flughafens Tegel als Forschungsstandort und einer engeren Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft beschäftigt. Für Tegel gebe es bereits einen Interessenten – welchen, ließ Wolf offen.

Unterstützung bekommt der Senator von der IHK Berlin. „Der Masterplan ist das richtige Instrument, das aus unserer Sicht allerdings noch ausbaufähig ist – zum Beispiel bei den Finanzen“, sagte ein Sprecher.

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