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Wirtschaft: Maut bringt kaum Güter auf die Schiene

Berlin - Die Lkw-Maut hat der Schiene in Deutschland bisher kaum Vorteile gebracht. Lediglich 3,2 Prozent der Unternehmen, die Spediteure mit Transporten beauftragen, sind in Folge der Autobahngebühr teilweise auf die Bahn umgestiegen.

Berlin - Die Lkw-Maut hat der Schiene in Deutschland bisher kaum Vorteile gebracht. Lediglich 3,2 Prozent der Unternehmen, die Spediteure mit Transporten beauftragen, sind in Folge der Autobahngebühr teilweise auf die Bahn umgestiegen. Deutlich mehr – nämlich 5,7 Prozent – haben ihre Spediteure dazu veranlasst, den Transport von der Autobahn auf mautfreie Bundesstraßen zu verlagern. Das ergibt eine Umfrage, die der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf, Logistik (BME) an diesem Montag vorstellt. Gut acht Prozent der Befragten verlangten wiederum von den Spediteuren, auf kleinere Laster umzusteigen. Es müsse deshalb über eine Ausdehnung der Maut auf Lkw unter zwölf Tonnen diskutiert werden, sagte BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt dem Tagesspiegel. „Das Problem ist nicht zu leugnen.“

Daneben werde der Preisdruck auf die Spediteure zunehmen. Derzeit würden fast 90 Prozent der Auftraggeber laut Umfrage die Maut – in diesem Jahr wird das Aufkommen etwa drei Milliarden Euro betragen – komplett oder zum Großteil übernehmen. Doch sei es den Wenigsten gelungen, ihre gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben, sagte Hildebrandt. Deshalb wollten sich fast 30 Prozent der Auftraggeber nicht mehr in gleicher Höhe oder gar nicht mehr an den Mautkosten beteiligen. Gut zwei Drittel der Unternehmen weigern sich außerdem, für die Kosten von Leerfahrten aufzukommen. „Der Effizienzdruck steigt“, sagte Hildebrandt. Bei den Spediteuren gebe es auch noch Spielraum. Der Preisunterschied liege nach internen Erhebungen auf derselben Straßenstrecke bei bis zu 50 Prozent. „Da gibt es Verhandlungsmasse“, sagte Hildebrandt.

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