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Wirtschaft: Mehr Hilfen für Adtranz?

BERLIN (chi).Nach der Ankündigung des Schienenfahrzeugherstellers Adtranz, das Werk in Pankow Ende 1999 zu schließen, ist der Streit um Förderungen und mögliche Rückzahlungen voll entbrannt.

BERLIN (chi).Nach der Ankündigung des Schienenfahrzeugherstellers Adtranz, das Werk in Pankow Ende 1999 zu schließen, ist der Streit um Förderungen und mögliche Rückzahlungen voll entbrannt.Nach Angaben von Detlef Muchow, dem Betriebsratsvorsitzenden des Pankower Werkes, hat der Konzern für den Neubau, der erst 1997 eröffnet worden war, deutlich mehr öffentliche Hilfe erhalten als offiziell angegeben."Da wird mit halben Angaben jongliert", sagte Muchow dem Tagesspiegel.

Das Werk in Pankow war ursprünglich größer geplant worden.Für 100 Mill.DM sollte der Neubau die alte Fertigungsstätte von ABB Henschel in der Miraustraße in Reinickendorf ersetzen.Nach der Fusion mit der Daimler-Tochter AEG und Überlegungen, die Kapazitäten ins AEG-Werk nach Hennigsdorf zu verlagern, hatte der Konzern schließlich doch den Neubau in Angriff genommen, allerdings kleiner.50 Mill.DM wurden investiert.Unterstützt wurde dies mit 17 Mill.DM aus dem Topf der Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA-Mittel).Die Senatsverwaltung stimmte aber auch einer Teil-Umwidmung des Industriegeländes in Reinickendorf zu - so können sich nun Dienstleister wie McDonalds ansiedeln.Adtranz habe das Gelände an einen Hamburger Investor verkauft und dabei einen Mehrerlös von 35 Mill.DM erzielt."Was wird mit diesem Geld?", fragte Muchow.

Die Wirtschaftsverwaltung prüft nun offenbar auch, die Schließungspläne in die laufenden Verhandlungen mit ABB über das Gelände in Pankow, das ebenfalls umgewidmet werden soll, einfließen zu lassen.Der Regierende Bürgermeister Diepgen betonte am Freitag, daß der Senat alle Möglichkeiten nutzen wolle, die Schließung abzuwenden.Ein Gespräch in der Wirtschaftsverwaltung ist für den 16.Juli vereinbart.

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