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Der Gipfel.

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Wirtschaft: Menschen sollen lernen, wie man richtig isst Wie Agrarminister gegen Hunger kämpfen wollen

Berlin - Die internationale Staatengemeinschaft ringt um mehr Zusammenarbeit, um die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu sichern. „Kein Land kann den Hunger allein bekämpfen“, sagte der Generaldirektor der Welternährungsorganisation (FAO), José Graziano da Silva, am Samstag auf der Grünen Woche.

Berlin - Die internationale Staatengemeinschaft ringt um mehr Zusammenarbeit, um die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu sichern. „Kein Land kann den Hunger allein bekämpfen“, sagte der Generaldirektor der Welternährungsorganisation (FAO), José Graziano da Silva, am Samstag auf der Grünen Woche. Mehr als 900 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen. Bei einer Konferenz am Rande der Messe bekannten sich Agrarminister aus 64 Staaten zu einem notwendigen Beitrag der Landwirtschaft. Die Vorschläge sollen in die UN-Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung im Juni in Rio de Janeiro eingebracht werden.

Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) nannte nach der Konferenz als gemeinsames Ziel „eine noch engere Kooperation innerhalb der internationalen Gemeinschaft“. Laut Abschlusserklärung sollen vor allem Kleinbauern die Möglichkeit zu Investitionen erhalten, der Zugang zu Böden und Wasser soll weltweit gesichert werden. Die Rechte von Frauen sollen ebenfalls gestärkt werden, da sie vor allem in Afrika einen Großteil der Agrar-Beschäftigten stellen. Ernteverluste bei Transport und Lagerung sollten reduziert werden.

FAO-Chef da Silva forderte, der UN-Sicherheitsrat solle sich mit Konflikten etwa in Afrika befassen, die oft Ursache für Hungerkrisen seien. Es gebe eigentlich genügend Nahrung auf der Welt. In ärmeren Ländern könnten sie viele Menschen aber nicht bezahlen. Zugleich gebe es auch mehr als eine Milliarde Übergewichtige. „Wir müssen die Menschen lehren, wie man richtig isst.“ Indonesiens Landwirtschaftsminister Asyraf Suswono kritisierte, Ausfuhren von Entwicklungsländern würden in Industrieländern zu oft mit abwehrenden Zöllen belegt. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos verwies darauf, dass der Marktzugang in Europa so frei wie nirgendwo sonst auf der Welt sei. Kenias Ressortchefin Sally Jemng’etich Kosgei hob hervor, dass etwa bei Bewässerungssystemen und gutem Saatgut noch großer Nachholbedarf bestehe. Brasiliens Minister Jorge Mendes Ribeiro Filho versicherte, sein Land habe trotz des Trends zu Biokraftstoffen nicht vor, Nahrungsmittel in Treibstoff umzuwandeln.

Am Samstag besuchten wieder Tausende die Messehallen unter dem Funkturm. Noch bis zum 29. Januar präsentieren sich dort mehr als 1600 Aussteller aus knapp 60 Ländern. GRÜNE WOCHE]MESSE BERLIN]Anlässlich der Messe demonstrierten zugleich Tausende im Regierungsviertel gegen eine Industrialisierung der Landwirtschaft. dpa

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