zum Hauptinhalt

Absprachen: Millionenstrafe für Papierkartell

Deutsche Firmen müssen 62 Millionen Euro zahlen - wegen illegaler Preisabsprachen.

Berlin - Drei Herstellern von Dekorpapier für Möbel kommt ihre Unternehmensstrategie teuer zu stehen: Wegen jahrelanger illegaler Preisabsprachen hat das Bundeskartellamt eine Millionenstrafe gegen sie und fünf Einzelpersonen verhängt. Die betroffenen Unternehmen sollen schon mindestens seit August 2005 bis Ende des vergangenen Jahres Preiserhöhungen untereinander koordiniert haben. Daneben hätten sie auch die Stilllegung von Überkapazitäten abgesprochen, teilte die Wettbewerbsbehörde am Dienstag mit. Dafür sollen die Unternehmen nun zusammen genommen 62 Millionen Euro zahlen. Weitere Strafen könnten folgen, weil derzeit noch gegen andere Dekorpapierhersteller ermittelt wird.

Bei den jetzt bestraften Unternehmen handelt es sich um die Felix Schoeller Holding aus Osnabrück, Munksjö Paper mit Sitz im baden-württembergischen Aalen und Arjo Wiggins, ebenfalls in Baden-Württemberg (Dettingen) ansässig. Sie alle sind Tochtergesellschaften der drei größten europäischen Hersteller von Dekorpapieren. Dekorpapiere sind Spezialpapiere, die beispielsweise auf Laminatböden oder Küchenarbeitsplatten verwendet werden, um eine Holzoptik zu imitieren. Nach Angaben des Bundeskartellamts hat das Geschäft mit solchen Materialien europaweit ein Marktvolumen von geschätzten 600 Millionen Euro.

Bereits im vergangenen November hatte das Bundeskartellamt drei Standorte der jetzt bestraften Unternehmen in Deutschland und einen in Schweden durchsuchen lassen. Dabei konnte nach Angaben der Wettbewerbsbehörde umfangreiches Material sichergestellt werden, das offenbar als Überführungsmittel gegen die Unternehmen ausreichte.

Die Hersteller haben bereits angekündigt, die Geldbußen zu akzeptieren. Die Gelder fließen nun in die Bundeskasse. Ob die 62 Millionen Euro von den Unternehmen zu gleichen Teilen gezahlt werden, wurde nicht bekannt. ysh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false