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Wirtschaft: Mit hohem Risiko gespielt und gewonnen

BERLIN (Sp).Die Freude über den Wochengewinn des Planspiels Börse mischt sich bei Christian Möws und Mathias Kockeritz mit Groll.

BERLIN (Sp).Die Freude über den Wochengewinn des Planspiels Börse mischt sich bei Christian Möws und Mathias Kockeritz mit Groll.Das ist verständlich, denn die Gewinne, die sie beim Spekulieren mit dem 100 000-DM-Budget erwirtschafteten, haben einen Nachteil: sie sind vorgestellt.Auch das Budget ist vorgestellt.Das macht den Frust erträglicher, denn das Geld, das die beiden Studenten nicht gewonnen haben, hätten sie in der Realität nicht besessen."Aber wenn..." - dieser Gedanke ließ sie des Nachts einige unruhige Minuten erleben.Wenn sie das Geld tatsächlich besessen hätten, wären sie in einem Monat um 22 000 DM reicher geworden.

Doch beide sind selbstkritisch genug, eine weitere Hürde zu sehen, die sie, eigener Erkenntnis zufolge, nicht genommen hätten: Das Wissen um den Spielcharakter der Investition, ließ die angehenden Informatiker anders agieren als in der Realität."Unser eigenes Portfolio haben wir viel vorsichtiger behandelt", sagt Möws in offenkundiger Verärgerung."Wir wußten, daß wir mit hohem Risiko spielen müssen, um bei den ersten zu sein", berichtet Köckeritz.Deswegen setzten die beiden auf originelle Titel.Und mit denen gewannen sie: um 40 Prozent ist ein Exot, die Portugiesische Telecom, in die Höhe geschnellt, ein Titel, an den sie sich mit echtem, eigenem Geld nie gewagt hätten.Obwohl die Entscheidung für diese Aktie nicht aus dem Bauch kam, sondern genau überlegt war: der Titel hatte kurz vor dem Kauf 50 Prozent seines Wertes eingebüßt."Der mußte einfach steigen".

Als Mikroelektronikfreaks holten sie sich Kurse und Charts nicht in erster Linie aus der Tageszeitung, sondern aus dem Internet.Nur am Sonntag nicht, weil sie sich am Internet-Boykott beteiligten.Er richtete sich gegen die Telekom, die deutsche, und ihre "unverschämten Ortsgespräch-Gebühren".

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