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Mitten in Firmen-Großkrise: Intel-Chef Gelsinger gibt seinen Posten auf
Zuletzt musste Intel den größten Quartalsverlust seiner Firmengeschichte verzeichnen. Mitten in der Großkrise des weltgrößten Chip-Herstellers gibt CEO Pat Gelsinger sein Amt auf.
Stand:
Mitten in einer der größten Krisen der Firmengeschichte verabschiedet sich der Chef von Intel. Pat Gelsinger habe sein Amt aufgegeben und gehe in den Ruhestand, teilte der einst weltgrößte Chip-Hersteller am Montag mit.
Seine Aufgaben übernähmen übergangsweise der Finanzchef David Zinsner und die Managerin Michelle Johnston Holthaus, bis die Nachfolge dauerhaft geregelt sei. Hierzu habe der Verwaltungsrat eine Findungskommission ins Leben gerufen. In der Hoffnung auf frischen Wind bei Intel stiegen zahlreiche Anleger bei dem Unternehmen ein. Die Aktien zogen im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um sechs Prozent an.
Intel steckt in einer Krise
Intel hat seit Längerem Probleme. Grund ist eine Serie von Fehlentscheidungen, die teilweise bis in die Zeit vor Gelsingers Aufstieg an die Konzernspitze 2021 zurückreichen. So hat der Konzern den Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) verschlafen. Ihm fehlt es an konkurrenzfähigen Produkten für diese rechenintensiven Anwendungen.
Gleichzeitig produziert das von Gelsinger als zukunftsträchtig betrachtete Geschäft mit der Halbleiter-Auftragsfertigung trotz milliardenschwerer Investitionen bislang nur Verluste. Hier hinkt Intel der Konkurrenz, namentlich TSMC aus Taiwan, ebenfalls hinterher.
Dies brockte Intel zuletzt den größten Quartalsverlust der Firmengeschichte ein. Ein von Gelsinger angestoßenes milliardenschweres Sparprogramm, dem unter anderem der geplante Bau einer Chipfabrik in Magdeburg zum Opfer fiel, trägt bislang keine Früchte. Vor etwa einem Monat musste Intel zudem nach 25 Jahren seinen Platz im US-Standardwerteindex Dow Jones an Nvidia abgeben, den Weltmarktführer bei KI-Spezialprozessoren. (Reuters)
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