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Menschen stehen um einen BMW 7 auf einem Messestand.

© dpa/Johannes Neudecker

Update

Krise durch US-Zölle und schwaches China-Geschäft: BMW erleidet satten Gewinneinbruch um 26,4 Prozent

Vor allem auf dem chinesischen Markt geht es für den deutschen Autobauer im ersten Quartal abwärts. Doch auch die US-Zollpolitik belastet BMW. Dennoch will der Konzern seine Prognose halten.

Stand:

Der Münchner Autobauer BMW hat auch vor dem Hintergrund der jüngsten Zölle in den USA einen Fehlstart ins neue Jahr erwischt. Unter dem Strich verdiente der Konzern nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2,2 Milliarden Euro. Das waren 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Vor allem ein schwaches China-Geschäft verdarb BMW die Bilanz, im weiteren Jahresverlauf dürften auch die US-Zölle noch stärker zu Buche schlagen, die sich auf die aktuellen Zahlen noch kaum ausgewirkt hatten.

Dennoch hält BMW an seiner Prognose fest. Das Unternehmen erwarte, dass die Zollerhöhungen „teilweise temporärer Natur sein werden“ und es ab Juli 2025 zu Reduzierungen der Zölle komme, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

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Die Prognose sieht ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau vor - das wären grob 11 Milliarden Euro. Allerdings warnt BMW auch: „Der tatsächliche Geschäftsverlauf kann gegenüber diesen Erwartungen abweichen“ - unter anderem durch neue Zölle oder wenn geltende Zölle länger als erwartet gelten.

Je anspruchsvoller das Umfeld, umso entscheidender seien Produkte, Strategie und Flexibilität, sagte Konzernchef Oliver Zipse. Man bediene „die unterschiedlichen Kundenwünsche weltweit“ und könne so „robuste Ergebnisse“ erzielen und Kurs auf die Jahresziele halten.

Schon die im April veröffentlichten Absatzzahlen für das erste Quartal hatten nichts Gutes erwarten lassen: Der deutliche Absturz in China hatte die weltweiten Verkäufe des BMW-Konzerns, zu dem auch Mini und Rolls-Royce gehören, ins Minus gezogen. Konkret um 1,4 Prozent auf 586.000 Autos.

Das ergab einen Umsatz von 33,8 Milliarden Euro - 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die für das Unternehmen wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft lag mit 6,9 Prozent um 1,9 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres.

BMW ist mit seinem Gewinneinbruch nicht alleine - und hat sich im Vergleich zur deutschen Konkurrenz gar nicht mal so schlecht geschlagen: Erzrivale Mercedes hat für das erste Quartal ein heftiges Minus von 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro vermeldet.

Beim anderen großen Premiumkonkurrenten Audi blieben unter dem Strich gar nur 630 Millionen Euro - dass das nur ein Minus von 14,4 Prozent war, lag dabei alleine am bereits sehr schwachen Vergleichsquartal aus dem Vorjahr. Bei der deutschen Nummer eins und Audi-Mutter Volkswagen waren es 2,2 Milliarden Euro und ein Minus von 41 Prozent.

Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie - inklusive Zulieferern - ist schlecht. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex für die Branche liegt mit minus 30,7 Punkten tief im negativen Bereich.

Vor allem bei den Exporterwartungen ging es jüngst wieder nach unten, zudem schätzen die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition den Wirtschaftsforschern zufolge außerhalb der EU schlechter ein.

BMW stark vom US-Markt abhängig

Es sind die zwei großen Probleme der für Deutschland wichtigen Industrie: In China sind die Autobauer einer immer stärker werdenden heimischen Konkurrenz und einem scharfen Preiswettbewerb ausgesetzt.

Und in den USA drückt vor allem die Angst, wie es mit den Zöllen von Präsident Donald Trump weitergehen wird. Selbst das US-Unternehmen Ford hat zuletzt von Milliarden-Belastungen wegen Trumps Handelspolitik gesprochen.

BMW produziert zwar in den USA mit etwas weniger als 400.000 Fahrzeugen pro Jahr ungefähr so viele Autos, wie es dort verkauft. Mehr als die Hälfte davon werden allerdings auch von dort exportiert.

Das bringt den Münchnern regelmäßig den überraschenden Titel des nach Wert der Fahrzeuge größten US-Auto-Exporteurs, macht aber den Import anderer Autos und von Teilen in die USA notwendig. Höhere Zölle schmerzen BMW also deutlich. Die Belastungen aus Zöllen und möglichen Gegenzöllen könnten im Milliardenbereich liegen. (dpa, Reuters)

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