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Eine Boeing 787-10 Dreamliner auf dem Charleston International Airport in North Charleston (Archivbild).

© dpa/Mic Smith

Probleme am Flugzeugrumpf: Boeing darf 787 Dreamliner erneut nicht ausliefern

Wegen verschiedener Produktionsmängel gilt die Maschine bereits als Problemkind des US-Konzerns. Nun schreitet die Luftfahrtaufsicht erneut ein. Es bestehe jedoch kein Sicherheitsproblem.

Stand:

Der US-Flugzeugbauer Boeing muss die Auslieferungen seines wichtigen Langstreckenjets 787 Dreamliner erneut aussetzen. Das teilte die US-Luftfahrtaufsicht FAA am Donnerstag mit und bestätigte damit einen Bericht des „Wall Street Journal“.

Grund seien zusätzliche Untersuchungen einer Komponente des Flugzeugrumpfs. Der Konzern müsse nun „zusätzliche Analysen“ für dieses Teil vornehmen. Die Auslieferung der Dreamliner dürfe erst wieder beginnen, wenn das Problem nach Ansicht der FAA „zufriedenstellend“ gelöst sei.

Boeing teilte mit, man habe bei der Überprüfung der Zertifizierungsunterlagen „einen Analysefehler unseres Zulieferers im Zusammenhang mit dem vorderen Druckschott der Maschinen“ entdeckt.

Der Konzern habe daraufhin die FAA benachrichtigt und die Auslieferungen der 787 auf Eis gelegt. Es bestehe kein unmittelbares Sicherheits- oder Flugproblem für die in Betrieb befindliche Flotte.

„Obwohl die kurzfristigen Auslieferungen beeinträchtigt werden, erwarten wir derzeit keine Änderung unserer Produktions- und Auslieferungsprognosen für das Jahr“, teilte der Konzern mit.

Anleger reagierten nervös und ließen die Aktien des Airbus-Rivalen im nachbörslichen US-Handel zunächst um 2,6 Prozent sinken.

Problemkind des US-Konzerns

Der Dreamliner - eines von Boeings wichtigsten Flugzeugmodellen - machte in den vergangenen Jahren wiederholt Probleme. Erst im August vergangenen Jahres hatte der Konzern nach mehr als einjähriger Unterbrechung wegen Produktionsmängeln wieder mit der Auslieferung der Dreamliner begonnen.

Das Unternehmen hatte erstmals im Spätsommer 2020 Herstellungsmängel bei einigen Dreamlinern entdeckt, in der Folge kamen weitere Probleme hinzu. Laut der Aufsichtsbehörde FAA ging es dabei unter anderem um ein „Herstellungs-Qualitätsproblem nahe der Flugzeugnase von bestimmten 787 Dreamlinern“.

Die Auslieferung der Maschinen wurde deshalb zwischen November 2020 und März 2021 und dann erneut ab Ende Mai 2021 gestoppt. Im August vergangenen Jahres erhielt das Unternehmen dann von der FAA grünes Licht für die Wiederaufnahme der Auslieferungen

Die FAA hatte damals bei der Wiederzulassung angekündigt, künftig jede 787 einzeln zu überprüfen, bevor sie die Lufttauglichkeit bescheinige. (dpa, Reuters, AFP)

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