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Bayer Schering Pharma AG: Nach Übernahme mit positivem Ausblick

Der Berliner Pharmahersteller Bayer Schering sieht bis zum kommenden Jahr gute Wachstumsaussichten. Klagen der früheren Schering-Aktionäre hindern das Unternehmen noch an einem Eintrag in das Handelsregister.

"Für 2007 und 2008 gehen wir weiterhin von einem positiven Geschäftsverlauf aus", sagte Vorstandsmitglied Werner Baumann auf der Hauptversammlung der Bayer Schering Pharma AG. Die führende Position in Spezialmärkten solle ausgebaut werden. Im ersten Quartal 2007 seien die Anti-Baby-Pillen der Produktgruppe Yasmin mit einem deutlichen Umsatzanstieg ein Hauptträger des Wachstums gewesen.

Das Unternehmen ist aus der Schering AG hervorgegangen, seit der Übernahme im März 2006 gehört es zum Leverkusener Bayer-Konzern. Allerdings sind noch 3,7 Prozent der Aktien von Bayer Schering Pharma in der Hand früherer Schering-Aktionäre. 168 von ihnen kamen zur Hauptversammlung.

Ein neues Jobcenter für Berlin

Das Bayer-Management strebt an, diese Minderheit zwangsweise in bar abzufinden. Die Anteilseigner sollen 98,98 Euro pro Aktie erhalten. Gegen diese Bewertung seien noch 31 Klagen anhängig, sagte Baumann. Deshalb habe die Bayer Schering Pharma AG noch nicht ins Handelsregister eingetragen werden können. Baumann zeigte sich überzeugt, dass die Klagen in letzter Instanz abgewiesen werden.

Der Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Malte Diesselhorst, nannte die Behandlung der übrig gebliebenen Schering-Altaktionäre "lieblos". Er hoffe, dass es für sie nach Überprüfung des Unternehmenswerts vor Gericht noch einen "ordentlichen Nachschlag" geben werde. Wie Diesselhorst kritisierte auch Kai Weigert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger die "hohen Kosten" der Schering-Übernahme. Allein für externe Berater seien mehr als 70 Millionen Euro aufgewendet worden.

Im Juni will Bayer Schering ein eigenes Jobcenter in Berlin eröffnen. Aufgabe der Einrichtung sei es, für rund 300 Berliner Mitarbeiter eine neue Beschäftigung zu finden, sagte Baumann. In Berlin sollen im Zuge des Firmenzusammenschlusses rund 950 Stellen abgebaut werden. Für 650 Mitarbeiter gebe es inzwischen eine Lösung, sagte Baumann. Deutschlandweit streicht der Konzern 1500 Stellen, weltweit 6100. (tso/dpa)

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