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Wirtschaft: Nachfolgekandidaten winken ab - Entscheidung fällt heute

Der Aufsichtsrat der Philipp Holzmann AG wird bei seiner Sitzung am heutigen Donnerstag voraussichtlich über die Führungsspitze des angeschlagenen Baukonzerns entscheiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Vorstandschef Heinrich Binder abgelöst wird, wird in Unternehmenskreisen mit 50 zu 50 eingeschätzt.

Der Aufsichtsrat der Philipp Holzmann AG wird bei seiner Sitzung am heutigen Donnerstag voraussichtlich über die Führungsspitze des angeschlagenen Baukonzerns entscheiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Vorstandschef Heinrich Binder abgelöst wird, wird in Unternehmenskreisen mit 50 zu 50 eingeschätzt. Auffällig sei, dass Aufsichtsratschef Carl von Boehm-Bezing auf Distanz zu Binder gegangen sei. Binder habe aber die Unterstützung der Belegschaft. Schwierig scheint sich auch die Suche nach einem möglichen Nachfolger zu gestalten: Der Chef der Frankfurter Metallgesellschaft, Kajo Neukirchen, soll bereits abgewunken haben.

Keine Entscheidung treffen wird der Aufsichtsrat über den "Widerruf von Pensionszusagen" an ehemalige Vorstandsmitglieder, unter anderem an Ex-Vorstandschef Lothar Mayer. Aufsichtsratschef Boehm-Bezing will zunächst erste Ergebnisse der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten. Zudem müsse in dieser Frage die Hauptversammlung entscheiden, hieß es.

Auf frisches Geld muss der Baukonzern unterdessen noch warten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat die von Bundeskanzler Gerhard Schröder zugesicherten Darlehen und Bürgschaften in Höhe von insgesamt 250 Millionen Mark noch nicht freigegeben. Nach Angaben von KfW-Vorstandssprecher Hans Reich wartet man noch auf die Bestätigung, dass das Sanierungspaket nicht gegen Beihilfevorschriften der EU verstößt. Das aber wird zunehmend in Zweifel gezogen. EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein hat die Staatshilfe scharf kritisiert. "Wenn es um Formen direkter Staatshilfe geht, dann bin ich geneigt, ziemlich ultraliberal zu argumentieren", sagte er laut Presseberichten von Mittwoch auf einer Tagung in Gent. Auch EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hat eine "strengen Prüfung" angekündigt.

ro

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