zum Hauptinhalt
Ein Obststand.

© REUTERS/ANNEGRET HILSE

Update

Nahrungsmittelpreise bleiben aber hoch: Inflationsrate sinkt im Juli leicht auf 6,2 Prozent

Hohe Teuerungsraten machen den Menschen in Deutschland seit Monaten zu schaffen. Im Juli verliert die Inflation immerhin etwas an Tempo.

Stand:

Kleiner Hoffnungsschimmer für Verbraucher in Deutschland: Nach dem jüngsten Anstieg hat sich die Inflation im Juli wieder etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Im Juni hatte die Jahresteuerungsrate bei 6,4 Prozent gelegen.

„Die Inflationsrate hat sich etwas abgeschwächt, bleibt aber weiterhin auf einem hohen Niveau“, erläuterte Behördenpräsidentin Ruth Brand. „Besonders die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln treibt die Inflation weiter an.“ Zudem erhöhten sich die Energiepreise wieder etwas stärker als in den beiden Vormonaten.

Die hohe Inflation ist seit Monaten eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Viele schränken ihren Konsum ein. Das hat Folgen für die Konjunktur, für die der Privatkonsum eine wichtige Stütze ist.

Von ihrem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung mit 8,8 Prozent im Herbst 2022 ist die Inflation inzwischen ein gutes Stück entfernt. Verglichen mit dem Vormonat Juni stiegen die Verbraucherpreise im Juli insgesamt um 0,3 Prozent. Auch hier bestätigten die Statistiker vorläufige Zahlen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Preistreiber waren im Juli erneut Nahrungsmittel, die sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,0 Prozent verteuerten. Immerhin stiegen die Preise weniger stark als im Juni (13,7 Prozent).

Die Energiepreise zogen mit 5,7 Prozent wieder etwas stärker an als im noch im Juni. Strom verteuerte sich um 17,6 Prozent.

Hintergrund ist ein Sondereffekt durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022. Die Bundesregierung bemüht sich bei den Energiepreisen um Entlastung: Die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen für Erdgas, Strom und Fernwärme sollen den Anstieg dämpfen.

Teilweise deutlich mehr als ein Jahr zuvor mussten die Menschen nach Daten der Statistischen Landesämter im Juli auch für den Besuch in Gaststätten, Übernachtungen in Hotels und Pensionen sowie für Pauschalreisen zahlen.

Im Vorjahr dämpfte insbesondere das im Juni 2022 eingeführte und auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr zeitweise den Preisauftrieb. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr. Das im Mai 2023 gestartete Deutschlandticket ist mit 49 Euro deutlich teurer.

Volkswirte machen den Menschen in Deutschland wenig Hoffnung auf eine schnelle durchgreifende Entspannung bei den Preisen. Eine aktuelle Umfrage des Münchner Ifo-Instituts deutet darauf hin, dass die Teuerung eher langsam zurückgehen wird.

Die sogenannten Preiserwartungen der Unternehmen erhöhten sich erstmals seit vergangenem Herbst wieder. Demnach sind vor allem in Einzel- und Lebensmittelhandel weiter steigende Preise in Sicht. Im produzierenden Gewerbe sei der Preisanstieg dagegen wohl gestoppt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })