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Wirtschaft: Neckermann streicht jede zweite Stelle

Frankfurt am Main – Der Versandhändler Neckermann will mehr als jeden zweiten Arbeitsplatz in Deutschland streichen. Von gut 2500 Stellen sollen 1380 wegfallen, teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt am Main mit.

Frankfurt am Main – Der Versandhändler Neckermann will mehr als jeden zweiten Arbeitsplatz in Deutschland streichen. Von gut 2500 Stellen sollen 1380 wegfallen, teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt am Main mit. Betroffen ist vor allem der Stammsitz in Frankfurt, wo allein von der Schließung der gesamten Logistik 800 Arbeitsplätze betroffen sind. Der Jobabbau sei „unverzichtbar“ für die Neuaufstellung von Neckermann als reinem Online-Händler und das Ende des Kataloggeschäfts, erklärte das Versandhaus.

Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem „Kahlschlag“ und bezeichnete vor allem die geplante Schließung der Logistik als „eine soziale Katastrophe“. „Die Beschäftigten wurden kalt erwischt und sind geschockt“, sagte Verdi-Handelsvorstand Stefanie Nutzenberger. Die Pläne kämen trotz der bekannten Probleme bei Neckermann völlig überraschend.

Das 1950 gegründete Versandhaus Neckermann gehört dem US-Finanzinvestor Sun Capital. Das Versandhaus wie auch dessen große Schwester Quelle und die Karstadt-Warenhäuser waren unter dem Dach des Handelskonzerns Arcandor, bis dieser in die Pleite rutschte.

Mit der geplanten Massenentlassung und der Neuausrichtung setzt Neckermann voll auf das Online-Geschäft. Kataloge wird es nicht mehr geben. Auch das eigene Textilgeschäft werde eingestellt, hieß es. Der Handel per Internet mache fast 80 Prozent des Umsatzes aus und sei 2011 um knapp 19 und im ersten Quartal 2012 um 30 Prozent gewachsen. dapd

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