Wirtschaft: Neue Etiketten für die Aktie
Von Daniel RheePiening Die Deutsche Börse hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um den Finanzplatz Deutschland international konkurrenzfähig zu halten. Zwei neue Marktsegmente, der Prime und der General Standard, wurden geschaffen, die Indizes werden umstrukturiert und modernisiert, und ganz nebenbei wird der ungeliebte Nemax 50 abgeschafft.
Von Daniel RheePiening
Die Deutsche Börse hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um den Finanzplatz Deutschland international konkurrenzfähig zu halten. Zwei neue Marktsegmente, der Prime und der General Standard, wurden geschaffen, die Indizes werden umstrukturiert und modernisiert, und ganz nebenbei wird der ungeliebte Nemax 50 abgeschafft.
Vor allem der in Verruf gekommene Nemax 50, das Kursbarometer für den Aufstieg und Fall der New Economy, war Anlass, das Ranking der wichtigsten Titel an der Börse auf den Kopf zu stellen. Nachdem die Bereinigung des Neuen Marktes am Widerstand einiger Unternehmen gescheitert ist, wird das Segment nun ausgetrocknet. Der Index läuft bis zum Jahresende 2004 aus und wird durch den neuen Tec-Dax ersetzt. Dies dürfte, ebenso wie die Veränderungen bei den anderen Kursbarometern, vor allem für Investment-Gesellschaften von Bedeutung sein, weil deren Fonds zum Teil die Indizes getreulich abbilden.
Im Ausland aber, wo man sich immer lauter über laxe deutsche Vorschriften und den wenig transparenten deutschen Markt beklagt, dürften die Änderungen nur schwer zu vermitteln sein. Denn übersichtlicher ist der Markt mit seinen Segmenten, mit der Aufteilung in klassische Titel und in Technologiewerte nicht geworden. Da halten sich die Investoren lieber an bekannte Namen. Und der deutsche Privatanleger dürfte es nicht anders halten. Er setzt ganz einfach auf die Creme der deutschen Industrie. Ob Porsche auch den Sprung in den neuen Prime Standard schafft oder nicht, spielt dann nur eine Nebenrolle.
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