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Postbank: Neue Führung setzt nach Rekordjahr auf Kontinuität

Nach einem Rekordgewinn 2006 will die Postbank ihren Erfolgskurs mit neuer Führungsmannschaft fortsetzen und in diesem Jahr mehr als eine Million neue Kunden gewinnen.

Bonn/Frankfurt - "Wir erwarten für das Jahr 2007 eine Fortsetzung der guten Entwicklung, sowohl im Kundengeschäft als auch in der Ertragslage", sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende des Dax-Konzerns Postbank, Wulf von Schimmelmann. Zu einer immer wieder gehandelten Übernahme des Bonner Instituts sagte von Schimmelmann, es gebe "in der Eigentümerfrage keinen Raum für Spekulationen". Er betonte: "Alles bleibt so, wie es ist!"

Von Schimmelmanns designierter Nachfolger, Wolfgang Klein, sagte: "Das Programm, was wir uns für 2007 vorgenommen haben heißt Evolution - das ist durchaus als Gegenteil von Revolution zu sehen." Nach der abgeschlossenen Integration des Baufinanzierers BHW und der 850 Postfilialen erhofft sich die Postbank weitere Synergien und will so eine voraussichtlich sinkende Kreditnachfrage ausgleichen. Zukäufen erteilte von Schimmelmann eine Absage, das Institut erwarte "einen erheblichen Schub, ohne jetzt großartig nach außen zu gehen". Der 60-jährige von Schimmelmann tritt zum 30. Juni 2007 aus persönlichen Gründen zurück. Als Nachfolger wurde bereits Privatkundenvorstand Klein (43) bestellt. Neuer Finanzvorstand wird schon am 1. April Marc Heß (33).

"Gehen, wenn es am schönsten ist"

Im vergangenen Jahr steigerte die Postbank ihren Überschuss von 489 Millionen auf 695 Millionen Euro. Vor Steuern gab es binnen Jahresfrist einen Gewinnsprung um 31,6 Prozent auf den Rekordwert von 941 Millionen Euro. Dabei profitierte die Deutsche Postbank AG auch von Buchgewinnen aus Beteiligungsverkäufen. Die Zahl der Kunden stieg um 962.000 Neukunden auf gut 14,6 Millionen. In die Geschäftszahlen für 2005 hatte die Postbank zur besseren Vergleichbarkeit BHW und Postfilialen voll eingerechnet. Die Aktionäre sollen unverändert 1,25 Euro je Aktie als Dividende erhalten. Von Schimmelmann betonte: "Die Mehrheitsbeteiligung der Deutschen Post steht nicht zur Disposition."

Für seinen vorzeitigen Rückzug nannte von Schimmelmann persönliche Gründe. "Ich persönlich habe es immer als erstrebenswert empfunden, zu gehen, wenn es am schönsten ist und nicht dann, wenn alle anderen es schöner fänden, wenn man ginge." Nach mehr als acht Jahren an der Spitze der Postbank wolle er Europa bereisen und seine Erfahrungen in Aufsichtsräten und an Studenten weitergeben. Er betonte: "Ich werde nicht in den Postbank-Aufsichtsrat gehen." (tso/dpa)

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