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Wirtschaft: Neue Spur in Insider-Affäre bei Daimler

Frankfurt am Main In der Affäre um möglichen Insiderhandel im Zusammenhang mit dem Führungswechsel beim Autokonzern Daimler-Chrysler ist nun ein Spediteur in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerückt. Nach Informationen des Handelsblatts ist der im Dauerclinch mit Daimler liegende Gerhard Schweinle der Informant des Konzernkritikers Jürgen Grässlin.

Frankfurt am Main In der Affäre um möglichen Insiderhandel im Zusammenhang mit dem Führungswechsel beim Autokonzern Daimler-Chrysler ist nun ein Spediteur in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerückt. Nach Informationen des Handelsblatts ist der im Dauerclinch mit Daimler liegende Gerhard Schweinle der Informant des Konzernkritikers Jürgen Grässlin. Das Handelsblatt beruft sich auf Ermittlungskreise. Grässlins Vorwürfe hatten die Untersuchung der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen Daimler-Vorstand Rüdiger Grube und Kommunikationschef Hartmut Schick ausgelöst.

Schweinle war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Grässlins Anwalt bestätigte dem Handelsblatt, dass sein Mandant den Ermittlern den Namen seines Mittelsmannes zur Primärquelle im Konzern preisgegeben habe. Schweinle und Grässlin sind in dem Verfahren gegen „Verantwortliche der DaimlerChrysler AG, Stuttgart u.a.“ als Beschuldigte insVisier der Ermittler geraten, weil auch eine unberechtigte Weitergabe von Insiderwissen eine Straftat ist, die verfolgt wird.

Die Staatsanwaltschaft hatte Ende vergangener Woche nach Hinweisen der Finanzaufsicht Ermittlungen wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Insiderhandelsgesetz aufgenommen und Büros und Wohnungen der zwei Daimler-Führungskräfte und von Vertretern der Vereinigung Kritische Aktionäre durchsucht. Grässlin hatte behauptet, bereits zwölf Tage vor dem Rückzug des Konzernlenkers Jürgen Schrempp von einem Insider im Konzern über die Pläne informiert worden zu sein. Der gleiche Informant habe ihm später mitgeteilt, dass zwei Daimler-Führungskräfte ihr Wissen für illegale Börsengeschäfte genutzt hätten. Gegenüber der Finanzaufsicht gab Grässlin dann die Namen an.

Der frühere Daimler-Chrysler-Großkunde Schweinle war wegen Hinterziehung von Umsatzsteuer und Betrugs zu Lasten von Daimler vom Landgericht Stuttgart zunächst zu vier Jahren Haft verurteilt worden, nach zwei Jahren Haft aber vom Bundesgerichtshof frei gesprochen worden, weil ihm ein Betrug nicht nachzuweisen war.hz/mm/HB

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