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Bei Routine-Untersuchung: Neuer Dioxin-Fund in Eiern: NRW sperrt zwei weitere Betriebe

Kontrolleure hätten bei Routine-Untersuchungen in zwei Betrieben in Duisburg festgestellt, dass zulässige Dioxin-Grenzwerte überschritten worden seien. Bereits am Mittwoch habe das Ministerium die Stadt angewiesen, die Betriebe zu sperren.

Nach einem neuen Fund von Dioxin in Eiern sind in Nordrhein-Westfalen zwei weitere Betriebe gesperrt worden, sagte ein Sprecher des Landesverbraucherschutzministeriums am Donnerstag in Düsseldorf. Die Ursachen der Dioxin-Belastung in beiden Fällen seien noch unklar, sagte der Ministeriumssprecher. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es jedoch keinen Zusammenhang zum Fall des am Montag wegen des Fundes dioxinähnlicher Stoffe (Polychlorierte Biphenyle) in Eiern gesperrten Bio-Hofes in Ostwestfalen-Lippe. Derzeit würden neben dem Futtermittel auch der Boden der Betriebe und das verabreichte Wasser untersucht, sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums am Donnerstag in Düsseldorf. Erste amtliche Ergebnisse zur Ursache der Verunreinigung seien in der Woche nach Ostern zu erwarten.

Bei den beiden Duisburger Betrieben handle es sich um Direktvermarkter, die ihre Eier selbst verkauften, teilte das Ministerium mit. Einer der Erzeuger habe Bio-Eier mit rund 120 Hennen erzeugt, der andere Betrieb konventionelle Eier mit 150 Hennen. Die Bio-Eier trügen die Stempelnummer 0-DE-0521991. Die konventionellen Eier trügen keine Stempelnummer, jedoch den Namen des Betriebs, „AWO Ingenhammshof“.

Wie das Verbraucherschutzministerium Niedersachsens mitteilte, gibt es bei dem bereits zu Wochenbeginn gesperrten Bio-Hof in Ostwestfalen-Lippe bislang keinen Hinweis, dass ein niedersächsicher Lieferant mit Dioxin verunreinigtes Futtermittel geliefert haben könnte. Untersuchungsergebnisse des Unternehmens hätten „alle unterhalb der geltenden Höchstmengen“ gelegen. Zu prüfen sei zudem, ob die Hennen das Dioxin durch das Scharren im Boden aufgenommen haben. Möglicherweise ist einer der Höfe in Duisburg durch die Emissionen eines angrenzenden Industriebetriebes belastet.

Eine akute Gesundheitsgefahr für die Verbraucher bestehe „bei kurzfristigem Konsum“ der Dioxin-Eier nicht, erklärte die Verbraucherzentrale NRW. Experten gehen davon, dass Gesundheitsschäden erst bei einem mittel- bis langfristigen Konsum des belasteten Lebensmitteln drohten. Dioxin gilt als krebserregend.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist die Eierproduktion in NRW im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Mit 969 Millionen Eiern lag sie um mehr als elf Prozent über dem Wert des Jahres 2010. Der Schwerpunkt der Eiererzeugung in NRW liegt in den Regierungsbezirken Münster und Detmold. Die dominierende Haltungsform ist die Bodenhaltung. (dapd/AFP)

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