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Wirtschaft: Neuer Markt: Aktienkurse brechen weiter ein

Die deutschen Börsen haben einen schwachen Wochenauftakt erwischt und sind ungeachtet der freundlicheren Eröffnung an der Wall Street am Montag weiter ins Minus gerutscht. Die Äußerungen von Finanzminister Hans Eichel, die aktuellen Wirtschaftsdaten "deuten mehrheitlich auf eine zunächst noch andauernde konjunkturelle Abschwächung hin", verstimmten die Investoren.

Die deutschen Börsen haben einen schwachen Wochenauftakt erwischt und sind ungeachtet der freundlicheren Eröffnung an der Wall Street am Montag weiter ins Minus gerutscht. Die Äußerungen von Finanzminister Hans Eichel, die aktuellen Wirtschaftsdaten "deuten mehrheitlich auf eine zunächst noch andauernde konjunkturelle Abschwächung hin", verstimmten die Investoren. Die für Mittwoch erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hatte hingegen keinen positiven Einfluss. Viele Anleger hielten sich zurück, und die Umsätze blieben gering.

Besonders drastisch fielen die Verluste am Frankfurter Neuen Markt aus. Nach einer Herunterstufung bei dem Indexschwergewicht Aixtron rissen panikartige Verkäufe des Papiers die Indizes ins Minus. Der Nemax-All-Share-Index gab zum Schluss um 3,44 Prozent auf 1467,34 Punkte nach, der Nemax-50 sank um vier Prozent auf 1359,70 Zähler. Die Titel von Aixtron rutschten nach der Herunterstufung um knapp 20 Prozent auf 28,89 Euro ab. Neben Aixtron standen auch deutliche Kursverluste beim Softwarehersteller Parsytec AG im Mittelpunkt. Parsytec hatte mitgeteilt, wegen einer Auftragsstornierung im Jahr 2001 mit einem negativen Ergebnis zu rechnen. Das Papier schloss bei 11,58 Euro (minus 58,36 Prozent).

Schließlich drückten die Querelen bei EM-TV die Stimmung am Neuen Markt. Bei dem Medienunternehmen scheuen Vorstand und Aufsichtsrat offenbar das Urteil der Aktionäre und wollen die Anteilseigner bei der Hauptversammlung am 1. August nicht über die Entlastung der beiden Gremien abstimmen lassen. Erst nach ersten Sanierungserfolgen wollen sich Vorstand und Aufsichtsrat dem Votum stellen. Das Unternehmen begründete die beabsichtigte Verschiebung zwar mit der Verzögerung beim Einstieg der Kirch-Gruppe, der geplanten Umstrukturierung und laufenden Gerichtsverfahren, dies wurde aber von Beobachtern als Schutzbehauptung abgetan. Die Anteilsscheine gaben acht Prozent auf 2,40 Euro ab.

Gepaart waren diese Kursverluste mit geringen Umsätzen bei den anderen Aktientiteln, was die Abwärtsbewegung der Indizes beschleunigte. Dies betraf auch die großen Titel im Dax. Hier erwischte es vor allem Schering. Der Aktienkurs fiel um 3,07 Prozent. Die Kursverluste hatten sich kurzfristig auf mehr als fünf Prozent ausgeweitet, nachdem Finanzvorstand Klaus Pohle gesagt hatte, der Pharmakonzern halte an seinen Gewinn- und Umsatzprognosen für 2001 trotz schwächerer Weltkonjunktur fest.

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