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Wirtschaft: Noch mehr Luxus im Blick LVMH investiert

kräftig bei Hermès

Paris - Im Pariser Luxusgüterhaus Hermès geht die Angst um. Nachdem sich der französische Multimilliardär Bernard Arnault mit dem LVMH-Konzern heimlich in die Familien-Dynastie eingekauft hat, fürchtet die Unternehmensleitung um die Unabhängigkeit des Traditionshauses. Arnault gilt als reichster Mann Europas und als ebenso ehrgeiziger wie erfolgreicher Markenjäger. 60 meist große Namen hat er bereits unter dem Dach seines LVMH-Konzerns vereint. Die Liste reicht von Champagnern wie Moët & Chandon bis hin zu Modelabels wie Louis Vuitton, Christian Dior oder Kenzo. Die Marke Hermès würde nur allzu gut in diesen Reigen passen.

„Rein freundschaftlich“ sei sein Engagement, ließ der Unternehmer nach seinen Aktienkäufen ausrichten. Doch an Arnaults Absichten gibt es Zweifel. Um sich für 1,45 Milliarden Euro einen Anteil von 17,1 Prozent am Hermès-Kapital zu sichern, nutzte der Unternehmer besondere Aktienderivate. Die Equity Swaps gelten als Instrument, um sich an Übernahmeziele anzuschleichen. Am Konzernsitz von Hermès nahe des französischen Präsidentenpalastes ist die Aufregung deshalb groß. „Dieser Einstieg hat nichts Freundschaftliches“, wettert Unternehmenschef Patrick Thomas. Er forderte LVMH auf, die Finger von der Marke zu lassen. Aus den Erbenfamilien sei niemand bereit, seine Anteile zu verkaufen. Fast drei Viertel der Aktien gehören Nachkommen von Thierry Hermès, der die Firma 1837 als Sattelmacherei gründete. Heute gilt Hermès als „Juwel der Luxusgüterindustrie“. Die Taschen kosten teilweise mehr als 20 000 Euro. Wer neu bestellt, muss bis zur Auslieferung oft Jahre warten. dpa

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