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Wirtschaft: Nokia setzt sich von der Konkurrenz ab

Mehr als jedes dritte Handy von den Finnen

Stockholm - Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia setzt sich von der Konkurrenz immer weiter ab. Gleichzeitig kämpft der Branchenprimus allerdings auch mit sinkenden Handy-Preisen. Der Grund: Nokia verkauft mehr preiswerte Mobiltelefone in Entwicklungsländern. An diesen einfachen Geräten verdient der Konzern nicht so viel. Der durchschnittliche Handy-Preis fiel bei Nokia im vierten Quartal vergangenen Jahres auf 89 Euro, gegenüber 93 Euro im dritten Quartal.

Doch der Konzern kann trotz des gefallenen Durchschnittspreises seinen Gewinn steigern, da das Unternehmen mittlerweile mehr als jedes dritte weltweit verkaufte Handy herstellt (Marktanteil 36 Prozent) und so von den Vorteilen der kosteneffektiven Massenproduktion profitiert. Der Nettogewinn wuchs im Schlussquartal und im gesamten Jahr 2006 um jeweils 19 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro beziehungsweise 3,6 Milliarden Euro im Gesamtjahr. Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um 20 Prozent auf gut 41,1 Milliarden Euro. Schwer tut sich Nokia in den USA wegen des dort gängigen Mobilfunkstandards CDMA.

Nokia-Chef Oli-Pekka Kallasvuo geht im laufenden Jahr von einem globalen Wachstum des Handy-Marktes um rund zehn Prozent aus. Bis zum Jahr 2010 rechnet er mit insgesamt vier Milliarden Handy-Benutzern. Die meisten neuen Kunden werden seinen Angaben zufolge aus Asien kommen: Allein in Indien unterzeichnen derzeit monatlich sechs Millionen neue Kunden Handy-Verträge. Auch der Markt in China wächst stark.

Wermutstropfen bei Nokia war auch im vergangenen Jahr die Mobilfunknetz- Sparte, die der Konzern im ersten Quartal mit der von Siemens zu Nokia Siemens Networks zusammenlegen will. Hier leidet das Unternehmen wie viele seiner Konkurrenten unter dem Preisdruck. „Das Ergebnis für die Netzwerk-Sparte ist akzeptabel, spielt aber keine größere Rolle für den gesamten Bericht“, sagte Gregor Johansson von dem Meinungsforschungsunternehmen Redeye in Stockholm. Ursprünglich hatten Nokia und Siemens das Joint Venture schon zu Jahresbeginn starten wollen, doch wegen der Korruptionsvorwürfe gegen Siemens wurde der Start auf später im ersten Quartal verschoben.hst (HB)

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