Wirtschaft: Nur die offizielle Abstimmung im Exekutivrat fehlt noch
Mit dem grünen Licht aus Washington hat Horst Köhler eine der wichtigsten Hürden auf dem Weg zum IWF-Chefposten überwunden. Zuvor hatte bereits die Europäische Union ihre Zustimmung erklärt, Japan hat seinen Kandidaten zurückgezogen.
Mit dem grünen Licht aus Washington hat Horst Köhler eine der wichtigsten Hürden auf dem Weg zum IWF-Chefposten überwunden. Zuvor hatte bereits die Europäische Union ihre Zustimmung erklärt, Japan hat seinen Kandidaten zurückgezogen. Jetzt fehlt nur noch die offizielle Abstimmung im IWF-Exekutivrat, mit der in letzter Instanz über den neuen Generaldirektor entschieden wird. Die Wahl Köhlers kann insofern aber schon als sicher gelten, als mit den Stimmen der USA, Japans und der Europäischen Union die erforderliche absolute Mehrheit erreicht wird.
Die Abstimmung wird nach Informationen der IWF-Führung vermutlich in den nächsten 48 Stunden stattfinden. Köhler wird noch am Dienstag nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder in Washington zu Verhandlungen erwartet. Durch die Unterstützung der Industrieländer hat er gute Aussichten auf eine breite Zustimmung. Mit einem oder mehreren Gegenkandidaten wie bei der ersten Abstimmung um Köhlers Vorgänger Caio Koch-Weser wird daher nicht mehr gerechnet. Allein die Haltung der Entwicklungsländer ist noch unklar. Möglicherweise könnten sie sich bei den Sondierungsgesprächen im Vorfeld übergangen fühlen und das jetzt mit einer Enthaltung bestrafen. Doch auch das ist keine Gefahr mehr für Köhler: Die USA halten 17,5 Prozent der Stimmanteile, Japan 6,2 Prozent und die Europäische Union vereinigt rund 30 Prozent auf sich.
Die 24 Direktoren, die über ihren neuen Vorsitzenden abstimmen werden, sind an die Weisungen ihrer Länder gebunden. Insgesamt zählt der IWF 182 Mitglieder, von denen nur die größten einen eigenen Direktor haben. Die meisten Länder müssen sich einen Vertreter mit mehreren anderen Staaten teilen.
swi