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Karin Radström, Vorstandsmitglied der Daimler Truck AG und verantwortlich für Mercedes-Benz Trucks, steht im Mercedes-Benz Lkw Werk der Daimler Truck AG an einem eActros.

© dpa/Uli Deck

Oben steht meistens ein Mann: Frauenanteil in Führungsriegen hat sich verdoppelt

Fast 20 Prozent der Vorstände in deutschen Großkonzernen sind inzwischen Frauen. Steinig bleibt der Weg für sie trotzdem. Denn: Vier von fünf Konzernvorständen sind Männer.

Stand:

In den Vorständen deutscher Großkonzerne sitzen so viele Frauen wie noch nie. 136 weibliche Vorstände in den 160 Unternehmen der führenden Börsenindizes Dax, MDax und SDax bedeuten zu Jahresbeginn einen Anteil von fast 20 Prozent.

Das teilte die Stuttgarter Unternehmensberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY am Freitag in einer Studie mit.

Das seien 14 Frauen mehr als ein Jahr zuvor - und mehr als doppelt so viele wie Anfang 2021 (65). Geführt werden aber nur sieben der 160 Firmen von einer Frau, davon drei der 40 Dax-Mitglieder:

  • Belen Garijo (Merck, seit 2021)
  • Bettina Orlopp (Commerzbank, seit Oktober 2024)
  • Karin Radström (Daimler Truck, seit Oktober 2024)

Von den 85 neu angeheuerten oder beförderten Vorständen waren im vergangenen Jahr 30 Frauen - das sind 35 Prozent. Von 74 Vorständen, die gingen oder gehen mussten, waren 16 weiblich. Inzwischen sitzt in 101 der 160 Vorstandsgremien (63 Prozent) mindestens eine Frau, in 26 Vorständen sind es sogar zwei oder mehr (16 Prozent), wie EY errechnet hat.

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von 160 Großkonzernen werden von einer Frau geführt.

Das bedeutet aber auch: 37 Prozent der Führungsgremien sind weiter reine Männer-Domänen. In Unternehmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern muss dem Vorstand seit 2022 gesetzlich mindestens eine Frau angehören. Das betrifft aber weniger als die Hälfte der untersuchten Firmen.

„Trotz der Fortschritte, die wir durchaus sehen: Für Frauen bleibt der Weg in die Führungsebene - egal ob mittleres Management oder Führungsspitze von Unternehmen - steinig“, sagt Ev Bangemann, Leiterin des Bereichs Klimawandel und Nachhaltigkeit bei EY in Deutschland.

Am Ziel sind Deutschlands Unternehmen in puncto Diversität noch nicht, aber der eingeschlagene Weg ist der richtige.

Ev Bangemann (Leiterin Klimawandel und Nachhaltigkeit bei EY)

„Zudem brauchen Frauen erwiesenermaßen länger, um in Top-Funktionen zu kommen, verweilen dort aber kürzer als Männer.“ Quoten allein reichten also nicht aus. „Am Ziel sind Deutschlands Unternehmen in puncto Diversität noch nicht, aber der eingeschlagene Weg ist der richtige.“

Am höchsten ist der Frauenanteil bei den 40 Dax-Konzernen, wo sie 26 Prozent der Vorstandsmitglieder stellen. Aber auch dort gibt es noch zwei rein männliche Vorstände. Im MDax liegt der Frauenanteil bei 20 Prozent, im SDax bei 14 Prozent. Knapp die Hälfte der Frauen im Vorstand kümmern sich entweder um die Finanzen (26 Prozent) oder um das Personal (23 Prozent). (Reuters)

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