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Wirtschaft: Optimismus trotz Sorge um das Kosovo und die Konjunktur

DÜSSELDORF (val).Die deutschen Aktionäre begannen den Börsenmonat Mai mit Zuversicht, inspiriert von den neuen Rekorden an der Wall Street.

DÜSSELDORF (val).Die deutschen Aktionäre begannen den Börsenmonat Mai mit Zuversicht, inspiriert von den neuen Rekorden an der Wall Street.Doch fehlt in Deutschland - anders als in den USA - die klare konjunkturelle Perspektive.So standen verbesserten Klima- und Frühindikatoren zuletzt weiter fallende Auftragseingänge und eine rückläufige Kapazitäts- auslastung gegenüber.

Nach wie vor wollen sich viele Unternehmen zusätzliches Kapital beschaffen, was die Stimmung ebenfalls belastet.Für die kommende Woche erwarten die befragten Analysten weiterhin eine Seitwärtsbewegung beim Deutschen Aktien-Index (Dax).Michael Klein vom Bankhaus Sal.Oppenheim sagt, daß der Dax in den kommenden Tagen eher fallen werde - "schlimmstenfalls bis auf 5100 Punkte".Dies hänge auch davon ab, wie sich die Lage im Kosovo entwickele.Mittelfristig geht Klein aber - wie die anderen befragten Analysten - davon aus, daß sich das konjunkturelle Klima wieder verbessert und der Dax weiter nach oben klettert.

Das Bankhaus Sal.Oppenheim rechnet noch im Frühling mit 5700 Punkten.Für Neuengagements an der Börse bieten sich Klein zufolge Chemiewerte an.Er empfiehlt Aktien von BASF und Bayer, die "weit von ihren Höchstständen entfernt sind".Die guten konjunkturellen Aussichten auf dem Weltmarkt und der starke Dollar böten diesen Unternehmen gute Exportchancen.Darüber hinaus rät Klein zur Commerzbank-Aktie.Er lobt die "eigenwillige Strategie" der Frankfurter, mit anderen europäischen Bankhäusern wie der Banca Commerciale Italiana oder der Banco Santander Central Hispanoamericano zu kooperieren, statt zu fusionieren.Auf diese Weise seien die deutschen Banker auf dem Markt präsent, ohne sich mit "verschiedenen Kulturen herumschlagen zu müssen".

Die WestLB rät hingegen zu Papieren der Deutschen Bank.Dies sei der einzige deutsche Bankentitel, der noch großes Potential biete, sagt WestLB-Analyst Georg Kanders.Mit guten Erfolgen im Investmentbanking, die das Kreditinstitut bei seinem jüngsten Quartalsergebnis vermeldete, habe sich gezeigt, daß es richtig war, in diesem Sektor aktiv zu werden.Den Unkenrufen zum Trotz werde sich auch die Fusion mit Bankers Trust als strategisch richtig erweisen.Er geht davon aus, daß die Deutsche Bank ein bißchen aus dem mißlungenen Kauf des englischen Investmenthauses Morgan Grenfell gelernt habe.Auch die WestLB rät zu Chemiewerten - neben BASF und Bayer steht M-Dax-Titel Fresenius wegen guter Quartalszahlen auf der Empfehlungsliste.Dort findet sich außerdem der englische Pharmakonzern Glaxo Wellcome, für dessen Umsätze die WestLB in diesem Jahr zweistellige Zuwachsraten erwartet.

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