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IT-Übernahme: Oracle schluckt Sun nach IBM-Rückzug

Entscheidung im Kampf um Sun: Der US-Softwarehersteller Oracle übernimmt den angeschlagenen Server-Spezialisten Sun für gut sieben Milliarden Dollar. Der Deal könnte weitreichende Folgen für die Branche haben.

Das US-Softwareunternehmen Oracle kauft sich einen Hardware-Spezialisten. Für insgesamt 7,4 Milliarden Dollar übernimmt der Konzern den angeschlagenen Server-Hersteller Sun Microsystems. Je Sun-Aktie bietet der SAP-Konkurrent Oracle 9,50 Dollar – 42 Prozent mehr als das Papier noch am Freitag gekostet hatte. Dabei kümmert sich Oracle auch um die Schulden der Neuerwerbung.

Die Sun-Geschäftsführung stimmte dem Angebot einstimmig zu. Kurz zuvor war der weltgrößte Computerhersteller IBM aus dem Bieterrennen ausgestiegen.

Oracle-Chef Larry Ellison ist zuversichtlich, dass die Übernahme bereits im ersten Jahr den Gewinn steigern wird. Er hat sein Unternehmen mit zahlreichen anderen Übernahmen zum zweitgrößten Softwarehersteller und weltweit größten Anbieter von Datenbank-Software gemacht.

Auswirkung auf Arbeitsplätze in Deutschland

Die Übernahme könnte traditionelle Geschäftsbeziehungen in der Branche zerstören, berichtet die New York Times: So pflegte Oracle Partnerschaften mit Sun-Konkurrenten wie Hewlett-Packard und Dell. Auch IBM gerate durch den Zusammenschluss unter Druck, da der Konzern mit Oracle konkurriere.

Die schlechte wirtschaftliche Lage des Computerherstellers wird voraussichtlich auch Auswirkungen auf deutsche Arbeitnehmer haben. Sun beschäftigt in Deutschland 1450 Mitarbeiter, unter anderem an den Standorten München, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg. Aufgrund der Talfahrt will Sun jeden Fünften seiner weltweit rund 30.000 Arbeitsplätze streichen.

Nach der Übernahme-Ankündigung stiegen die Aktien von Sun Microsystems im vorbörslichen Handel für kurze Zeit, bevor sie sich ins Minus bewegten. Die Papiere von Oracle rutschten zeitgleich um 4,77 Prozent auf 18,15 Dollar ab. (sf/dpa)

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