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Wirtschaft: Persil für die Welt

Henkel will 2016 die Hälfte des Umsatzes in Schwellenländern machen und investiert dort in Forschung.

Berlin – Es sind ehrgeizige Ziele, die Henkel-Chef Kasper Rorsted am Freitag in London verkündete: Bis 2016 will der Konsumgüterkonzern seinen Umsatz um knapp 30 Prozent von zuletzt 15,6 auf dann 20 Milliarden Euro steigern. Das Geld sollen aber nicht wie bisher mehrheitlich Westeuropa und Nordamerika in die Kassen spülen: Zehn Milliarden Euro, also die Hälfte des Erlöses, will Henkel 2016 in den Wachstumsmärkten Osteuropa, Afrika, Nahost, Lateinamerika und Asien erzielen, sagte Rorsted. 2011 lag deren Anteil am Umsatz bei 42 Prozent. Dafür will Henkel sieben neue Forschungs- und Entwicklungszentren in diesen Regionen aufbauen, im indischen Pune, in Seoul, Dubai, Moskau, Johannesburg, Sao Paulo und im mexikanischen Toluca. Dort sollen die Forscher daran arbeiten, die Produkte des deutschen Konzerns besser an die Wünsche der dortigen Kunden anzupassen.

Zugleich kündigte der Konzern an, seine Markenstrategie zu überarbeiten. 2007 hatte Henkel in seinen drei Unternehmensbereichen Waschmittel, Kosmetik und Klebstoffe noch rund 1000 Marken im Portfolio. Von den 400 aktuellen sollen demnächst rund 100 wegfallen. Dafür will das Unternehmen mehr ins Marketing und die Forschung für seine zehn Top-Marken – darunter Persil, Schwarzkopf, Loctite und Pattex – investieren. Ihr Anteil am Umsatz soll von heute 46 auf 60 Prozent im Jahr 2016 steigen.

Um diese Ziele zu erreichen, will Henkel sein Investitionsbudget um 40 Prozent auf zwei Milliarden Euro aufstocken. Zugleich werde der Konzern aber „seine Strukturen permanent anpassen“, sagte Rorsted. Dazu gehöre auch der Verkauf oder die Einstellung nicht strategischer Aktivitäten. Im dritten Quartal steigerte Henkel seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Der Überschuss legte um 30,3 Prozent auf 409 Millionen Euro zu. Die Henkel-Aktie verlor dennoch am Freitag im Dax 4,6 Prozent. Jahel Mielke

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