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Leere Bierflaschen stehen in der Flaschenreinigungsanlage in der Produktionsstätte der Holsten-Brauerei im Hamburger Stadtteil Hausbruch.

© dpa/Christian Charisius

Preissteigerung für Biertrinker?: Brauereien erwägen höheren Mehrwegpfand für Glasflaschen

Auch Brauereien haben mit gestiegenen Beschaffungskosten zu kämpfen. Vor allem über fehlende Rückgaben von Bierkisten machen sie dann noch Verluste.

In der Braubranche wird kontrovers über ein deutlich höheres Pfand für Mehrweg-Glasflaschen diskutiert. Hintergrund sind stark gestiegene Beschaffungskosten und ein verändertes Einkaufsverhalten der Biertrinker.

Manche Brauereien forderten eine Erhöhung der Pfandsätze mit dem Ziel, die Rückgabe von Leergut zu beschleunigen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, der Deutschen Presse-Agentur.

„Es ist aber offen, ob sich diese Erwartung wirklich erfüllen würde“, bemerkte Eichele. In einer vom Verband in Auftrag gegebene Umfrage sagten nur 22 Prozent der Befragten, dass sie Leergut schneller zurückbringen würden, wenn der Pfandsatz darauf deutlich erhöht würde.

Außerdem brächte eine Erhöhung Risiken und hohe Kosten mit sich „weshalb wir als Verband das Szenario einer Pfanderhöhung nach wie vor sehr skeptisch und kritisch betrachten müssen“. Auch die Großbrauerei Veltins positionierte sich gegen eine Pfanderhöhung.

Ins Laufen gebracht hatte die aktuelle Debatte der Chef der Augsburger Brauerei Riegele, Sebastian Priller, der unter anderem in der „Augsburger Allgemeinen“ für eine Erhöhung des Pfandes auf 10 Euro pro Kiste mit 20 Flaschen plädierte. Das koste zwar einmal viel Geld, spare aber auf lange Sicht Kosten, verteidigt er seinen Vorstoß auf Nachfrage.

Der Bayerische Brauerbund wiederum ist zwar kein Verfechter einer Pfanderhöhung, allerdings aufgeschlossener als der Deutsche Brauer-Bund: „In den vergangenen Jahren war der Leidensdruck durch das objektiv zu niedrige Pfand nicht so hoch, dass die Branche bereit gewesen wäre, die Kosten und Schwierigkeiten einer Umstellung auf sich zu nehmen“, sagt Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz.

Doch vom Tisch sei das Thema damit nicht. „Der Leidensdruck steigt mit jedem Cent mehr, den die Flaschen im Einkauf teurer werden und wir nähern uns einem Punkt, an dem wir uns des Themas annehmen müssen.“ (dpa)

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