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Wirtschaft: Produzenten und Händler erzielen Millionenumsätze mit Schutzbrillen

Die Sonnenfinsternis hat drei Männern Millionenumsätze beschert: Dietrich Metzke vom Optik-Großhändler Kurzenberger, Thomas Baader und Hans Hüning. Durch ihre Finger gingen fast alle Brillen, die in deutschen Optikerläden und Drogeriemärkten auslagen: Baader und Hüning sind die Chefs der süddeutschen Baader-Planetarium-GmbH aus Mammendorf, die den Augenschutz entwickelt hat, und des Würzburger Astro-Media-Verlag, der sie verkauft hat.

Die Sonnenfinsternis hat drei Männern Millionenumsätze beschert: Dietrich Metzke vom Optik-Großhändler Kurzenberger, Thomas Baader und Hans Hüning. Durch ihre Finger gingen fast alle Brillen, die in deutschen Optikerläden und Drogeriemärkten auslagen: Baader und Hüning sind die Chefs der süddeutschen Baader-Planetarium-GmbH aus Mammendorf, die den Augenschutz entwickelt hat, und des Würzburger Astro-Media-Verlag, der sie verkauft hat. Vor dem Jahrhundertereignis setzten beide knapp 18 Mill. Stück ab. Zu ihren Kunden gehörten die Drogeriekette dm sowie die Firmen Sunwatch, Kosmos und Zeiss.

Bereits am Montag mussten die meisten Optiker Deutschlands ihre Kunden enttäuschen: Die Brillen waren ausverkauft. Schon in der vergangenen Woche hatte Zeiss sämtliche Produkte - rund fünf Mill. Stück - verkauft. Im Laden kostete der Sonnenschutz zwischen zwei und sechs DM. Kurz vor Beginn der Sonnenfinsternis kletterten die Schwarzmarktpreise aber auf bis zu 150 DM, wie Dietrich Metzke berichtet. Darum kann sich Metzke, der nach eigenen Angaben fast alle deutschen Optiker beliefert, über den Erfolg dieser Brillen nicht richtig freuen. Die meisten Kunden hätten die Brillen zu spät kaufen wollen. Und das, obwohl die Unternehmen schon seit über einem halben Jahr auf das Jahrhundertereignis hingewiesen hätten. Der tatsächliche Bedarf an Sonnenschutzbrillen, schätzt er, war deutlich höher: etwa 50 Mill. "Denken Sie an all die Schulklassen, die eingesperrt in ihren Zimmern sitzen mußten, weil sie keine Brille mehr bekommen haben."

Schäden, die durch fehlerhafte Brillen entstanden sein sollen, weist Metzke zurück. Von den 18 Mill. Brillen seien zwar 14 Stück zu dünn beschichtet worden. Diese habe man aber aus dem Verkehr gezogen. In Stuttgart machte der Regen die besonderen Sonnenbrillen weitgehend überflüssig. Jetzt planen Baader und Huning einen neuen Coup: Für die Jahrtausendwende wollen sie eine Milleniums-Brille produzieren, die ähnlich funktionieren soll wie ein Kaleidoskop: Sie vervielfacht das Jahrhundertfeuerwerk in den Augen des Betrachters. Ob sie einen ähnlichen Erfolg hat, vermag Metzke nicht vorauszusagen. Sicher ist: Sie ist auch bei Regen zu gebrauchen.

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