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Wirtschaft: Regierung prüft Flut-Pflichtpolice

Verband: Keine Zwangsversicherung gegen Elementarschäden

Berlin (hej). Nach den verheerenden Flut und Sturmschäden im vergangenen Jahr prüft die Regierung die Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung. Allerdings sei derzeit noch völlig offen, ob es zu einer solchen Zwangspolice kommen werde, sagte ein Sprecher des Bundesjustizministeriums am Montag. Damit widersprach er einem Bericht der „Financial Times Deutschland“, die gemeldet hatte, dass bis Ostern ein Vorschlag auf dem Tisch liegen werde.

Die Versicherungsbranche steht einer Zwangsversicherung skeptisch gegenüber. Denn anders als in der Auto-Haftpflicht gäbe es keine Sanktionsmöglichkeiten, wenn Mieter oder Eigentümer eine solche Pflichtversicherung nicht abschließen, heißt es beim Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft. Zudem befürchtet der Verband, dass der Staat auf Umweltschutzmaßnahmen verzichten könnte, wenn alle Bürger ihre Elementarschäden von der Versicherung ersetzt bekämen und die öffentliche Hand nicht mehr einspringen müsse. Derzeit können sich Menschen, die in besonders gefährdeten Gebieten leben, nicht gegen Hochwasser versichern. Bei einer Pflichtversicherung wäre das anders.

Wie eine Allianz-Sprecherin mitteilte, will die Versicherung ihre Elementarschaden-Police bereits in den kommenden Monaten überarbeiten. Dann soll das Flutrisiko nicht mehr für bestimmte Gebiete oder Straßen, sondern für jedes Haus bestimmt werden. Zudem hat die Gesellschaft bereits zum Jahresanfang die Prämien in der Wohngebäudeversicherung für die neuen Länder um neun Prozent erhöht. Die Preise für die Haushaltsversicherung in Ostdeutschland steigen zum 1. April um sieben bis neun Prozent.

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