Wirtschaft: Renault: Rekordgewinn dank Nissan
Beteiligung an japanischem Autobauer trägt mehr als die Hälfte zum 3,55-Milliarden-Euro-Überschuss bei
Frankfurt am Main Der zweitgrößte Autohersteller Frankreichs, Renault, hat im vergangen Jahr mit 3,55 Milliarden Euro einen Rekordgewinn eingefahren – 300 Millionen Euro mehr als vom Markt erwartet. Allein die Beteiligung der Franzosen an Nissan trug 2,2 Milliarden Euro zum Überschuss bei. Zudem hat der Automobilkonzern seine Rentabilität deutlich gesteigert. Der scheidende Konzernchef Louis Schweitzer übergibt damit seinem Nachfolger Carlos Ghosn, der ihn im April ablöst, ein florierendes Unternehmen. Ghosn hatte zuvor als Nissan- Chef die Renault-Beteiligung auf Gewinnkurs gebracht.
Im vergangenen Jahr sicherte Renault vor allem die Mégane-Familie den Erfolg als größte Marke in Westeuropa mit 10,8 Prozent Marktanteil. In Osteuropa wurde das von der rumänischen Tochter Dacia gebaute „5000-Euro-Auto“ Logan im Schlussquartal zum führenden Modell. Einen Wermutstropfen brachte lediglich die koreanische Renault Samsung Motors, deren Marktanteil in Südkorea vor der Erneuerung der Modellpalette von 10,8 auf 9,3 Prozent schrumpfte.
Insgesamt stieg der Absatz um 4,2 Prozent auf das Rekordniveau von 2,49 Millionen Autos. Vor diesem Hintergrund kündigte Renault eine Erhöhung der Dividende um 40 Cent auf 1,80 Euro je Aktie an. Zur Begründung verwies der Hersteller auf die gestiegene Marge.
Doch Ghosn wird es schwerer fallen, die Analysten noch einmal positiv zu überraschen. Denn mit der Mégane-Familie hat Renault seine margenträchtigste Modellreihe bereits 2004 auf den Markt geschoben. Was folgt, sind mit dem bereits gestarteten Kleinwagen Modus sowie dem noch in diesem Jahr auf den Markt kommenden Kompaktwagen Clio margenschwächere Fahrzeuge. Die angekündigte Expansion im Billigsegment mit dem Dacia Logan, der 2005 in Westeuropa ab 7500 Euro in der Basisversion an den Start rollt, sehen dagegen viele Experten skeptisch.
Im abgelaufenen Jahr ist Renault mit seinem Ergebnissprung dem Erzrivalen Peugeot noch einmal davongefahren. Beim größten französischen Hersteller, der in zwei Wochen seine Zahlen vorlegen wird, rechnen die Experten für 2004 mit einem Gewinnrückgang. hz/HB
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